Natursteinmauer bauen – Ein Sichtschutz wird zum Hingucker

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Natursteinmauern, oder auch Trockenmauern genannt, bereichern den Garten nicht nur optisch, sondern auch ökologisch. Wie die Bezeichnung „Trockenmauer“ bereits erahnen lässt, werden die Mauerfugen nicht mit Mörtel gefüllt, sondern die Steine „trocken“ übereinander geschichtet.

Die Mauerfugen können mit kleinen Stauden und Polsterpflanzen begrünt werden, sodass tolle Effekte durch die Bepflanzung entstehen. Außerdem werden die Fugen und Ritzen einer Natursteinmauer gerne als „Hotel“ von Insekten, Eidechsen und Blindschleichen genutzt.

Übrigens ist diese Art des Mauerbaus eine der ältesten Formen des Steinbaus, bereits in der Bronzezeit wurden vor allem in waldarmen Gebieten Natursteinmauern verlegt. Bekannte Beispiele finden Sie unter anderem in Irland, Schottland, Friesland oder den Balearen.

Sie möchten gerne mit einer Natursteinmauer Ihrem Garten das gewisse Etwas verpassen? Beliebt sind diese Mauern vor allem als Stützmauer oder als Hochbeeteinfassung, bzw. natürliche Abgrenzung des Grundstücks.

Bleiben Sie dabei, denn bei uns erfahren Sie heute alles zum Thema Natursteinmauer, inklusive einer kleinen Bauanleitung.

  • Grundstücksbegrenzung,
  • Designelement,
  • Sichtschutz,
  • Lärmschutz,
  • Schaffen unterschiedlicher Ebenen,
  • optische Abgrenzung von Weg- und Pflanzenbereichen.

Bauanleitung Natursteinmauer

Zum Selbst errichten sei noch kurz erwähnt: Sollte die geplante Trockenmauer höher als einen Meter werden, oder das Grundstück direkt von der Straße trennen, sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen.

Dann geht es schon mal zum verwendeten Material: Steine, klar. Sie können selbst gefundene Steine ebenso verwenden, sie aber auch im Baustoff- bzw. Gartenfachhandel (Steda) beziehen. Gartenmauersteine oder Natursteine aus Granit, Sand- oder Kalkstein eignen sich perfekt.

Eine unregelmäßige Größe und Form der Steine ist kein Manko, sondern wünschenswert für den natürlichen Look.

Schritt 1

  • Ohne Fundament geht nichts: Auf die Länge der angehenden Gartenmauer einen rund 40 cm tiefen Graben ausheben, die Breite beträgt ca. ein Drittel der angehenden Mauerhöhe. Ca. 30 cm hoch mit Schotter auffüllen, den Rest mit Sand.
  • Bei der Hangbefestigung leichte Schräge von ca. 10 cm zum Hang hin einrechnen zur besseren Stabilität.

Schritt 2

  • Erste Steinreihe mit den größten Exemplaren Kleinere Lücken zwischen den Steinen am besten mit Splitt oder Sand füllen, größere Fugen füllen Sie mit Erde. Somit können Sie mit dem Bepflanzen der Mauer bereits während der Errichtung beginnen. Auch mit kleinen Bruchsteinen („Zwickeln“) können Fugen gefüllt werden.
  • In jeder Reihe sollte etwa jeder fünfte bis zehnte Stein quer zur Mauerrichtung gesetzt werden als Ankerstein.

Schritt 3

  • Verwenden Sie zum Festklopfen der Steine einen Gummihammer, damit nichts wackelt.
  • Achten Sie auf die Fugen: Kreuzfugen sind Schwachstellen einer Trockenmauer, sie halten Belastungen nicht gut stand. Versetzte Fugen können Druck hingegen gut abfangen
  • Sie lieben die Ordnung? Spannen Sie eine Schnur an zwei Holzpflöcken vor dem Bau, an der Sie sich orientieren können, damit die Mauer linear verläuft.

Finalisierung

  • Lassen Sie ein paar schöne Steine für die Mauerkrone übrig, oder besorgen Sie größere Steinplatten. Diese können auch als Sitzgelegenheit genutzt werden. Vor allem hier, aber auch bei allen anderen Steinen sollten Sie darauf achten, dass in der Oberseite keine Mulden zu finden sind, in denen sich das Wasser sammelt.

Vor- und Nachteile einer Natursteinmauer

Vorteile

  • Natursteine sind praktisch ewig haltbar und benötigen kaum Pflege.
  • Trockenmauern bieten Nützlingen aus dem Tierreich eine Behausung.
  • Die Bepflanzung mit genügsamen Steingartenpflanzen macht die Mauer zu etwas Einzigartigem.
  • Überschüssiges Baumaterial lässt sich nützlich verwenden.

Nachteile

  • Trockenmauern sind aus Stabilitätsgründen weniger geeignet, wenn es um Höhe geht.
  • Mit Natursteinmauern können dekorative Elemente wie Torbögen oder Nischen, weniger gut bis gar nicht realisiert werden.
  • Eine Natursteinmauer ist ungeeignet, statische Lasten aufzunehmen.

Bepflanzung der Natursteinmauer

Da die Bepflanzung bereits während des Setzens der Natursteinmauer vorgenommen werden sollte, müssen Sie bereits vorher entscheiden, welche Pflanzen wohin sollen. Die mit Erde gefüllten, bepflanzbaren Fugen sind meist zwei Finger breit, manche auch weniger.

Das erste, wichtige Kriterium für die Pflanzenauswahl ist der Standort der Mauer:

  • Steht sie an einem Nordhang im Schatten?
  • Wird die Mauerkrone im Sommer heftig aufgeheizt?
  • Wie ändert sich die Sonneneinstrahlung während des Tages?

Daraus ergibt sich, ob Sie Schattengewächse, Halbschattengewächse, oder Pflanzen für sehr sonnenintensive Bereiche brauchen, bzw. miteinander kombinieren. Wenn Sie für die Mauerkrone kissenartige Gewächse auswählen, bauen Sie eine natürliche Wärmedämmung mit ein, außerdem wird das Gestein darunter vor der Witterung geschützt.

Für trockene Mauerbereiche eignen sich folgende Pflanzen besonders:

  • Hauswurz
  • Steinkraut
  • Seifenkraut

Für feuchte und schattige Mauerbereiche sind geeignet:

  • Kapuzinerkresse
  • verschiedene Farnarten

Alternativen zur Natursteinmauer

Aufschüttung eines Erdwalls und Bepflanzung mittels Wallhecke. Errichten von Gabionen: Drahtkörbe, bzw. Drahtgestelle werden mit Steinen gefüllt. Diese „Mauern“ verfügen über höhere Stabilität und sind super einfach zu errichten. Bei Steda gibt es zum Beispiel fertige Bausätze! Zu einer minimalistischen Architektur passen auch Betonmauerelemente perfekt.

Auch hier kann man begrünbare Böschungssteine wählen, die Ihren Garten modern und elegant wirken lassen.

Für steile Schräglagen und zur Hangbefestigung können auch als Mauer gestapelte begrünbare Böschungssteine dienen. Sollte eine Alternative zum Baustoff Stein gewünscht sein, kann man auch mit der Errichtung einer Holzmauer einen rustikalen Look schaffen.

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