7 Häufige Fragen zur EPDM Dachfolie

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EPDM Dachfolie

EPDM wird seit Jahren erfolgreich für die Abdichtung und Isolierung von Dächern verwendet, aber es gibt auch viele offene Fragen. Wir haben in diesem Beitrag die 7 wichtigsten Fragen zur EPDM-Dachfolie gesammelt, die steda in den letzten Jahren erhalten hat.

Was ist EPDM Dachfolie?

Eine EPDM-Dachfolie ist eine aus Synthesekautschuk hergestelltes Produkt. EPDM steht dabei für Ethylen-Propylen-Dien-Monomer. Da sich dieser Name aber nur bedingt einprägen lässt, ist die Abkürzung EPDM meist geläufiger und auch bekannter. Während der Name selbst so seine Probleme beim Aussprechen aufweist, so kann das Produkt selbst mit zahlreichen Eigenschaften und Besonderheiten glänzen, was ein wesentlicher Grund dafür ist, warum das Produkt so beliebt ist.

Hierzu müssen diese Eigenschaften und Besonderheiten natürlich etwas genauer betrachtet werden. EPDM-Folien werden sehr häufig für das Dach verwendet, warum sie auch nicht selten einfach nur als EPDM-Folie bezeichnet werden.

Doch natürlich werden diese Produkte auch in zahlreichen anderen Bereichen, wie beispielsweise beim Bau eines Teiches oder auch zum Abdichten genutzt. Grund für den vielseitigen Einsatz sind, wie schon kurz angedeutet, die Eigenschaften des Produktes.

Die Eigenschaften und Besonderheiten von EPDM

Eine EPDM-Dachfolie kann Temperaturen von -40 bis +120 Grad widerstehen, was gleich als ganz entscheidende Eigenschaft gewertet werden kann. Gleichzeitig muss an dieser Stelle angemerkt werden, dass die EPDM-Folie über eine Dehnbarkeit von rund 500 Prozent verfügt. Auch dies trägt dazu bei, dass die Folie über eine gute Elastizität und somit über eine sehr hohe Haltbarkeit verfügen kann.

Hierbei handelt es sich jedoch nur um einen Richtwert, da beispielsweise die EPDM-Gummiplatten über eine noch größere Widerstandsfähigkeit verfügen. Beispielsweise finden sich dort Werte die bis zu +160 Grad vorweisen können.

Hinzukommt das die EPDM-Folie eine sehr gute Isolierung und einen sehr guten Schutz bietet. Ein wichtiger Faktor, der auch begründet, warum die EPDM-Folie verstärkt als EPDM-Dachfolie verwendet wird. Eine solche Folie ist zudem auch begehbar.

Dies erweitert die Möglichkeiten des Einsatzgebietes natürlich noch zusätzlich. Doch für die meisten Heimwerker wird der letzte Punkt, der jetzt aufgeführt werden soll, entscheidend sein.

Eine EPDM-Dachfolie oder auch allgemein eine EPDM-Folie lässt sich ganz bequem und einfach verlegen und das ganz ohne den Einsatz von Feuer oder ähnlichen Hilfsmitteln. Somit sind hier also keine großen Vorkenntnisse vonnöten, um das Produkt ordnungsgemäß auf die gewünschte Fläche aufbringen zu können.

Wie einfach dies in der Praxis aussehen kann, dass soll der nächste Abschnitt einmal deutlich machen.

https://www.youtube.com/watch?v=rK4nrDollGQ

Wie wird eine EPDM-Dachfolie verlegt?

Damit du wirklich ganz deutlich sehen kannst, wie einfach es ist eine EPDM-Folie zu verlegen, soll die ganze Prozedur in 6 kleinen Punkten deutlich gemacht werden. Du wirst verblüfft sein, wie einfach eine solche Aufgabe sein kann. (Wir haben auch ein PDF zur Verfügung gestellt hierfür)

Punkt 1: Die Vorbereitung ist das A und O

EPDM Dachfolie

Wie bei jedem Projekt, so sollte auch beim Verlegen einer EPDM-Folie alles bestens vorbereitet sein. Die Arbeitsfläche, also das Dach, sollte sauber sein. Abfegen ist hier in der Regel völlig ausreichend.

Punkt 2: Wo stehst Du nach 10 Minuten?

Du hast die Folie vollständig und glatt auf dem Dach ausgelegt. Nun solltest Du sie 30 bis 60 Minuten ruhen lassen.

Punkt 3: Nach Ablauf der Wartezeit von 30 bis 60 Minuten

EPDM Dachfolie
Schlage circa 50 Prozent der Folie zurück und trage den Kleber auf dem Untergrund / Dach auf.

Schlage circa 50 Prozent der Folie zurück und trage den Kleber auf dem Untergrund / Dach auf. Dies solltest du mit einer Farbrolle tun, da dies am einfachsten und am schnellsten ist. Lass dabei einen Streifen am Rand frei, auf dem du später gehen kannst.

Punkt 4: Glätten

Ist die Folie verlegt, so kannst Du sie glätten.

Nimm dazu einfach einen Besen, beginne in der Mitte und streiche über die Folie, solange bis alle Falten und Luftblasen beseitigt sind. Ist dies geschafft, wiederhole den Vorgang mit der noch nicht bestrichenen Seite. Achte dabei ebenfalls darauf, dass du auch hier wieder einen kleinen Rand zum Begehen frei lässt.

Punkt 5: Der Rand kommt zum Schluss

Schlage den Rand zurück und bestreiche auch hier den Untergrund mit Kleber.

Lege die Folie auf den Rand und streiche sie glatt. Wenn du das geschafft hast, bist du nahezu fertig. Eventuell musst du noch ein Randprofil anschrauben, damit die Folie exakt sitzt. Dies hängt immer vom jeweiligen Typ des Daches ab. Sollte dies der Fall sein, so beachte, dass du die Folie nicht unter Spannung setzt, wenn du das Profil anschraubst.

Punkt 6: Fertig

EPDM Dachfolie

Punkt 6 will dir eigentlich nur noch eines sagen. Du bist fertig. Jetzt hast du die EPDM-Folie verlegt und kannst dich anderen Projekten widmen oder auch einfach mal etwas entspannen.

EPDM-Folien im Vergleich zu anderen Produkten

Die EPDM-Dachfolie bietet, wie du ja schon oben sehen konntest, einige wichtige Vorteile, die dir bei deinem Projekt eine echte Hilfe sein können. Doch es darf natürlich auch ein direkter Vergleich mit anderen Produkten nicht fehlen. Schließlich ist jedes Projekt immer ein bisschen anders und wird von anderen Überlegungen und Ideen geprägt.

Damit du eine gute und passende Entscheidung treffen kannst, welche Folie die beste Option für deine Idee darstellt, hier ein direkter Vergleich zwischen den einzelnen Möglichkeiten, die in der Regel zur Verfügung stehen bzw. zwischen den Varianten, die am häufigsten verwendet werden.

Einige Varianten werden dir sicherlich bekannt sein. Die ein oder andere hast du vielleicht noch nie gehört. Prinzipiell ist dies aber auch nicht entscheidend, sondern es zählen nur die Vor- bzw. Nachteile, denn diese zeigen dir genau, ob das Produkt geeignet ist oder eben nicht. Bei der Gegenüberstellung wird immer aus der Sicht der EPDM-Variante verglichen, damit es für dich einfacher wird.

EPDM gegenüber NBR

Vorteile: EPDM-Produkte weisen eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Temperaturen auf, was auch im oberen Teil des Textes bereits festgehalten wurde. Im Gegensatz zu einer NBR-Variante kann die EPDM-Variante eine Resistenz gegen Schmieröle, Laugen, Säuren oder auch Ester vorweisen. NBR also Nitrile Butadiene Rubber oder verständlich ausgedrückt Butadien-Acrylnitril-Kautschuk kann eine solche Resistenz nicht vorweisen. Ganz im Gegenteil. Besonders bei Laugen und Säuren ist die NBR-Variante anfällig und somit nicht zu empfehlen.

  • Hohe Belastbarkeit bei Temperaturen
  • Resistenz gegen Laugen, Säuren, Ester und Schmieröle

Nachteile: EPDM sind nicht geeignet, wenn es um Öle, Fette oder Mineralien geht, da diese den Stoff angreifen. In einem solchen Fall ist dann die NBR-Variante von Vorteil. Hast Du also ein Projekt, wo Du verstärkt mit Öl zu tun hast, so solltest Du Dich definitiv für NBR und nicht für die EPDM entscheiden.

EPDM gegenüber SBR

Vorteile: Bei diesen beiden Varianten lässt sich ein recht schneller Vergleich anstellen. Die SBR-Varianten sind eine kostengünstige Variante gegenüber EPDM. Jedoch ist die Widerstandsfähigkeit von SBR (Styrol-Butadien-Kautschuk) deutlich geringer.

Somit eignen sich diese Produkte in der Regel nur für den Einsatz im Innenraum, während Du eine EPDM natürlich auch im Außenbereich verwenden kannst.

  • EPDM-Variante ist widerstandsfähiger
  • EPDM-Variante kann auch im Außenbereich eingesetzt werden

Nachteile: Der Nachteil EPDM gegenüber SBR ist Dir sicherlich schon im oberen Teil des Vergleichs aufgefallen. Natürlich ist hier die Rede vom Preisrahmen. SBR ist kostengünstiger. Jedoch kann sie nur verwendet bzw. sollte nur verwendet werden, wenn Du ein Projekt hast, welches im Innenraum vorzufinden ist.

  • EPDM ist kostenintensiver als SBR (Vergleich bezieht sich auf den Innenraum, da SBR nicht Außen verwendet werden kann / sollte)

EPDM gegenüber Viton

Vorteile: Viton ist eine eingetragene Marke und gilt als eine gute Lösung, wenn es um das Abdichten von Produkten geht. Jedoch ist Viton nicht für jedes Projekt geeignet. Du kannst es im Endeffekt so betrachten: Wenn EPDM nicht geeignet ist, so wirst Du bei Viton sicherlich mehr Erfolg haben.

Umgedreht trifft dies genauso zu. Damit das ein bisschen verständlicher für Dich wird, hier ein paar Beispiele, wo EPDM einsetzen kannst, die Vition Varinate jedoch nicht.

Einsatz für EPDM gegenüber Viton:

  • Phosphorsäure
  • Kaliumhydroxid (Kalilauge)
  • Natriumchlorit
  • Ammoniak
  • Zitronensäure

Nachteile: Handelt es sich um die oben genannten Stoffe, die Du abdichten willst, dann solltest Du in jedem Fall EPDM und nicht auf die Viton Variante zurückgreifen. Handelt es sich aber um folgende Stoffe, so ist Viton die besser Wahl.

Stoffe für die sich der Einsatz Viton anbietet:

  • Natriumhypochlorit (Chlorbleichlauge)
  • Peressigsäure
  • Salpetersäure
  • Wasserstoffperoxid
  • Salzsäure
  • Schwefelsäure

EPDM gegenüber PVC

Vorteile: Bei EPDM und jener aus PVC lässt sich ein einfacher und schneller Vergleich anstellen. Der Vorteil EPDM liegt hier in der Haltbarkeit bzw. Widerstandsfähigkeit gegenüber äußerlichen Einwirkungen.

Kurz zusammengefasst:

  • EPDM-Variante ist robuster
  • EPDM-Variante zeugt in der Regel von einer höheren Haltbarkeit

Nachteile: Im Gegensatz zur EPDM ist PVC günstiger und kann daher einen klaren Punkt vorweisen, warum man sich für diese Variante entscheiden kann bzw. sollte. Handelt es sich also um ein kleineres Projekt bei Dir, wie beispielsweise einem kleinen Gartenteich, so könnte PVC als die bessere Option fungieren.

  • PVC ist kostengünstiger als EPDM
  • PVC ist für kleine Projekte besonders gut geeignet

EPDM gegenüber Bitumen

Vorteile: EPDM ist gegenüber Bitumen kostengünstiger und in den meisten Fällen auch etwas flexibler. Gerade für private Heimwerker wird schon allein aufgrund des einfachen Verlegens EPDM als die bessere Option betrachtet werden. Bei diesen Varianten kommt es aber wirklich verstärkt auf das jeweilige Projekt an. Du solltest also beide Optionen genau betrachten.

  • EPDM Folie ist günstiger als Bitumen
  • EPDM ist leicht zu verlegen
  • EPDM ist sehr häufig flexibler einsetzbar

Nachteile: Im Punkt Optik kann die Bitumen-Variante natürlich absolut überzeugen und sucht ihres Gleichen. Wenn Du also auf eine beeindruckende Optik viel wert legst, dann solltest Du Dich für diese Variante und nicht für EPDM entscheiden.

  • Bitumen ist optisch natürlich ein Highlight

Warum hat die EPDM-Dachfolie Weiße oder Graue Flecken?

Nicht selten werden die Weißen oder teilweise auch Grauen Flecken auf einer EPDM-Dachfolie heiß diskutiert und sorgen für Spekulationen. Jedoch kann man solche Spekulationen und Vermutungen ganz einfach und schnell aus der Welt schaffen. Bei den weißen und grauen Flecken handelt es sich um Talkum, welches auf das Produkt aufgetragen wird.

Talkum verhindert ein Verkleben des Produktes in sich. Es handelt sich somit um eine zusätzliche Schutzschicht, die das Produkt beim Transport, insbesondere bei hohen Temperaturen schützen soll. Durch das Auftragen von Talkum wird also gewährleistet, dass das Produkt nicht verklebt und später in der Form genutzt werden kann, wie es ursprünglich auch vorgesehen war.

Achtung! Häufig wird auch behauptet, dass das Produkt durch den Einsatz von Talkum später erst grundiert werden muss, damit die EPDM-Dachfolie verwendet werden kann. Dies ist nicht so. Eine Grundierung bei einer typischen EPDM-Dachfolie ist nicht notwendig. Eine Grundierung muss nur dann aufgetragen werden, wenn dies ausdrücklich auf dem Produkt vermerkt ist und steht in keinerlei Verbindung mit dem Einsatz von Talkum.

Was kostet eine EPDM-Dachfolie?

Die Kosten für eine EPDM-Dachfolie können natürlich immer etwas variieren. Dies hängt sowohl vom Hersteller als natürlich auch von den jeweiligen Marktpreisen, die vorherrschend sind, ab.

Zusätzlich zu berücksichtigen ist hierbei auch die Stärke der Folie. Bei einer Stärke von 1,2 Millimetern spricht man von einem durchschnittlichen Preis von etwa 11,00 Euro pro Quadratmeter. Handelt es sich dabei jedoch um eine Stärke von 1,5 Millimetern so bewegt man sich bereits in einem Preisrahmen von etwa 15,00 Euro pro Quadratmeter.

Es gibt also viele Faktoren, die beim Preis eine wichtige Rolle spielen. Zudem kommt natürlich auch die Gesamtgröße, die benötigt wird. Aus diesem Grund wurde hier als Wert auch nur ein Quadratmeter genommen.

Zu empfehlen ist es, wenn du dir einfach ein paar Angebote von verschiedenen Herstellern bzw. Anbietern einholst und diese dann direkt miteinander vergleichst. So wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit auf ein gutes Angebot treffen, was dir zusagen wird.

Manchmal macht es auch Sinn, die Zeit für sich arbeiten zu lassen.

Wenn du also nicht sofort loslegen willst, dann schau einfach mal, wie sich die Preise entwickeln und triff mithilfe dieser Information dann deine Entscheidung. Wie gesagt, handelt es sich hierbei aber nur um eine Empfehlung. Du musst stets selbst entscheiden, da du dein Projekt ja auch am besten kennst und zeitlich einordnen kannst.

Viel Glück mit EPDM-Dachfolie !

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