Ein Badefass selber bauen erfordert Geschick und ein wenig Erfahrung im Umgang mit Holz. Sinnvoll sind qualitativ hochwertige Bausätze, weil diese in der Regel beim Hersteller aufgebaut, geprüft und dann wieder auseinander gebaut werden. Die Passung wird damit sichergestellt.
Günstiger sind Bausätze aufgrund der aufwändigen Vorarbeiten jedoch nicht. In bestimmten Situationen ist es trotzdem sinnvoll, ein Badefass selber zu bauen, statt sich ein fertiges Teil liefern zu lassen. Es bietet sich an, wenn Zufahrten und Durchgänge zu eng sind, ein Lieferort an einem schwer zugänglichen Hang liegt oder Mauern und andere Hindernisse den Weg zum Aufstellungsort versperren.
Badefass selber bauen – So muss das!
Obwohl ein Badebottich einen relativ kleinen Durchmesser aufweist, brauchen Sie für die Montage viel Platz. Planen Sie eine Fläche von 3 × 4 m auf einer möglichst waagerechten Ebene ein. Sie müssen die Badetonne bequem drehen und wenden können.
Für die Montage sollten Sie sich mit guten, hochwertigen Spezialwerkzeugen ausstatten. Die Herstellung der halbrunden Verbindungen – die gerundete Seite einer Daube muss in die Hohlkehle der anderen greifen – erfordert eine ruhige Hand und Augenmaß. Die Verbindungen selbst herzustellen ist wahrlich nicht alltäglich.
Der Untergrund muss standfest sein und es darf sich unter dem Zuber kein Wasser ansammeln. Eventuell ist eine Dränage notwendig.
In 5 Schritten zum eigenen Badefass
Ist der auf Stellplatz gut vorbereitet und Sie haben ausreichend Platz zum Bauen, starten Sie zuerst mit dem Fassboden. Danach errichten sie Seitenwände, bringen die Spannringe an, setzen den Ofen ein und montieren die Inneneinrichtung.
1. Fassboden anfertigen
Der Fassboden wird mit Nut-Feder-Verbindung konstruiert. Stecken sie die Bauteile zusammen.
Beim Selbstbau benutzen sie möglichst breite Bretter, zumindest am Rand. Von der Mitte des Kreises schlagen sie mithilfe eines Zirkel drei Kreisbögen im Abstand von 10 Millimetern. Hier wird (bei komplettem Selbstbau) die Kehle ausgefräst, in die später die Dauben eingepasst werden.
Damit der Fassboden nicht direkt auf dem Untergrund aufliegt, wird in der Regel eine Unterkonstruktion aus Glattkantbrettern hergestellt. Die Bretter werden in T-Form mit den Unterbodenbrettern verbunden. In dem entstehenden Zwischenraum zur Unterbodenkonstruktion werden die Dauben befestigt. An der tiefsten Stelle des Bodens wird ein Loch gebohrt, in das später ein Stöpsel zwecks Wasserablass eingefügt wird.
2. Seitenwände einbauen
Die Dauben der Seitenwände werden so eingesetzt, dass die Nut in die Kehle des Bodens passt. Schlagen Sie die einzelnen Dauben vorsichtig mit einem Holzhammer ein und schützen sie den oberen Rand vor den Schlägen mithilfe eines Bretts. Die zweite Daube wird direkt neben die erste gesetzt, hier greifen Nut und Kehle zwischen den einzelnen Dauben und zwischen dem Boden ineinander. Die Dauben müssen dicht aneinander liegen, wobei die letzte Daube die schwierigste ist.
Tipp: Drehen Sie die vorletzte Daube leicht nach außen, fügen Kehle und Nut der Bretter zusammen und drehen beide kontrolliert nach innen.
Das erfordert ein wenig Geschick. Im Zweifel helfen sie mit einem Holzhammer vorsichtig nach.
3. Spannringe anbringen
Diese kniffelige Aufgabe erledigen Sie am besten, wenn Sie zuvor zwei flexible Spanngurte nutzen, um die Form zu fixieren. Bringen Sie eine Markierung an, um die Ringe möglichst waagerecht zu platzieren. Jetzt Spannringe überstülpen und langsam festziehen.
Dabei den Sitz von Dauben und Boden permanent kontrollieren, bei Bedarf mit Gummihammer korrigieren. Sie fangen mit dem unteren Ring an und arbeiten sich über die Mitte nach oben.
4. Ofen einsetzen
Ofen gemäß Herstellervorgaben montieren und darauf achten, die Ablassöffnung nicht so verdecken.
5. Inneneinrichtung montieren
Zum Schutz vor Verbrennungen ein Lattenrost vor den Ofen befestigen und Sitzbänke aufstellen. Vermeiden Sie die Wandmontage, um das Holz nicht übermäßig zu strapazieren.
Badefass abdichten
Die Abdichtung des Badefasses erfolgt, indem Sie das Wasser in 10-Zentimeter-Schritten einfüllen und zwischen den Schritten bis zu 12 Stunden warten.
Das Holz saugt sich voll und sorgt für natürliche Abdichtung. Eine detaillierte Beschreibung zu diesem Prozess finden Sie im Beitrag „Badefass ist undicht – was tun“.
Fazit: Gute Qualität, Planung und ausreichend Zeit nötig
Da präzise geformte Bauteile nötig sind, ist ein Bausatz in guter Qualität grundsätzlich die bessere Wahl. Sorgen Sie für ausreichend Platz zum Zusammenbau, einen technisch einwandfreien Aufstellungsort und arbeiten Sie mindestens zu zweit.
Dann gelingt es mit etwas Geduld und guten Werkzeugen, dass Badefass selber zu bauen.
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