Jeder Haus- und Gartenfreund erlebt den Naturbaustoff Holz in vielen unterschiedlichen Varianten. Dabei kann es sich beispielsweise um Gartenmöbel auf der Terrasse oder um einen Sichtschutz zum Nachbarn handeln. Auch in der Wohnung sind viele Einrichtungsgegenstände aus Holz hergestellt.
Holz eignet sich unter Aspekten des Umweltschutzes als Baumaterial, denn Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und damit unter ökologischen Gesichtspunkten wertvoll. Oft kann es passieren, dass Holz durch Umwelteinflüsse oder ein kleines Missgeschick im Haushalt einen Schaden nimmt und sich daraus Farbunterschiede in Teilen des Holzes ergeben.
Das muss kein dauerhafter Schaden sein, denn es gibt viele Tipps, um zu verstehen, warum die Veränderung auftritt und was man dagegen unternehmen kann.
Wir möchten Dir mit diesem Ratgeber erklären, was Dir im Umgang mit Holz alles begegnen kann und wie Du auftretende Probleme bei Dir zu Hause einfach und schnell lösen kannst.
Holz ist ein Naturprodukt – Holz lebt!
Selbst wenn der Baum gefällt wurde und zu einem Möbelstück für Haus und Garten verarbeitet worden ist, so ist Holz immer noch lebendig. Als Naturprodukt besitzt es die Eigenschaft, Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben. Das Holz beginnt dann zu „arbeiten“. Dabei können Veränderungen auftreten, die durch Umwelteinflüsse wie Wärme, Kälte oder Sonnenlicht entstehen und sichtbar sind. Diese Eigenschaften und Maßnahmen können Dir im Umgang mit Holz begegnen:
- Imprägnierung von Holz
- Schimmelbefall
- Harz
- Ausbluten bei tropischem Hartholz
- Pinholes
- Feuchtigkeitsflecken im Holz
- Splintholz
- Alterung / Vergrauung von Holz
- Streifen, Dellen und Flecken im Holz
Es ist gut, wenn Du auf die Veränderungen vorbereitet bist und geeignete Maßnahmen ergreifen kannst.
Imprägnierung von Holz – worauf solltest Du achten?
Die Imprägnierung von Holz dient sowohl dem Schutz vor möglichen Umwelteinflüssen als auch der Behandlungen von bereits entstandenen Schäden. Dabei wird die Struktur des Holzes durch die Aufnahme des Imprägnierungsmittels wirksam vor dem Befall von Organismen geschützt. Diese Organismen verändern ansonsten die Maserung des Holzes und es können dabei Farbunterschiede entstehen.
Achte bitte darauf, dass sich einige Holzarten wie beispielsweise Douglasie, Fichte oder Lärche nur bedingt für eine Imprägnierungsbehandlung eignen. Diese Hölzer besitzen als Hartholz bereits einen natürlichen Oberflächenvorteil. Gleichzeitig bedeutet das Imprägnieren von Holz einen guten Schutz vor Nässe, Kälte und der UV-Einstrahlung der Sonne.
Zum Imprägnieren von Holz eignen sich Holzöle, Leinölfarben und Holzschutzlasuren. Einmal im Jahr solltest Du den Zustand Deines Holzes im Außenbereich überprüfen und anschließend entsprechend handeln.
Schimmelbefall – was bedeutet das und wie musst Du bei Schimmelbefall handeln?
Als natürlicher Werkstoff nimmt Holz leichter Feuchtigkeit auf als andere Materialien. Die Feuchtigkeit bedeutet zugleich eine geeignete Basis für die Ansiedlung von Schimmelpilzen. Darüber hinaus findet Schimmel im Holz wichtige Nährstoffe, wie beispielsweise Zellulose.
Wenn der Standort des Möbelstücks wenig Luftbewegung in der näheren Umgebung aufweist, sind die Lebensbedingungen für die Schimmelausbreitung ideal.
Zu einer Gefahr könnte Schimmel bei tragenden Bauteilen wie beispielsweise im Dachstuhl werden. Der Schimmel könnte in seltenen Fällen die innere Struktur des Holzes zerstören und die Stabilität der Balken gefährden. Bei leichtem Schimmelbefall auf dem Holz kannst Du die Flächen abschleifen.
Ein guter Helfer bei Schimmel auch gegen Farbunterschiede im Holz sind chlorhaltige Reiniger oder eine Lösung aus Wasserstoffperoxid. Wichtig ist bei Deiner Arbeit, dass Du
- Schutzbrille
- Atemschutzmaske
- Handschuhe
bei der Beseitigung des Schimmels anziehst. Nur so können die bei der Reinigung freigesetzten Schimmelsporen Deine Gesundheit nicht gefährden.
Harz – warum tritt Harz aus und wie kannst Du es beseitigen?
Das Harz des Baumes ist ein natürlicher Schutz der Pflanze zur Abwehr vor Schadinsekten. Die zweite Funktion des Harzes gilt dem Verschließen von Wunden, die am Baum durch äußere Einflüsse entstanden sind. Bei einigen Holzarten wie Fichte, Kiefer, Lärche und Douglasie kann es passieren, dass selbst nach der Verarbeitung noch Harz aus den Harzkanälen im Holz austritt. Mit Schleifpapier kannst Du das Holz vorsichtig abschleifen.
Mit einer Nitroverdünnung lässt sich die verharzte Stelle gut behandeln. Ein gutes Hausmittel ist die Verwendung von Seifenflocken. Dazu sollten etwa 20 Gramm Seifenflocken in einem Liter Wasser aufgelöst werden. Nach dem Auftragen die Flüssigkeit eintrocknen lassen und anschließend mit einer weichen Bürste ausbürsten. Im Außenbereich ist ein anschließender Anstrich des Holzes ein zusätzlicher Schutz.
Ausbluten bei tropischem Hartholz – was ist die Ursache dafür?
Für den Belag von Terrassen wird häufig ein dekoratives und widerstandsfähiges Tropenholz verwendet. Die Holzart Bankirai ist in Indonesien beheimatet und damit bereits im unbehandelten Zustand resistent gegen fast alle Pilze und Schädlingsarten in Europa. Die besondere Härte des Holzes benötigt meist auch keine besondere Behandlung der Oberfläche. Beim „Ausbluten“ verliert das Tropenholz Flüssigkeit.
Das ist leider oft ein Zeichen von minderer Holzqualität. Wenn Dich die auftretenden Farbunterschiede stören, kannst Du Dein Bankirai Holz entweder mit Holzöl behandeln oder farblich anstreichen. Mit der Behandlung solltest Du mindestens zwei Wochen nach dem Verlegen warten. Die Hölzer dunkeln unter den Witterungseinflüssen oft noch etwas nach.
Pinholes – was ist das und bedeutet das eine schlechte Holzqualität?
In tropischen Hölzern kommen immer wieder Pinholes (zu Deutsch Nadellöcher) als Bestandteil des Naturproduktes vor. Dabei handelt es sich um kleine Löcher, die durch Insekten am lebenden Baum entstanden sind. Nach dem Fällen des Baumes sterben diese Insekten ab, doch die kleinen Löcher bleiben erhalten.
Beim Kauf von Holzprodukten stellen die kleinen Löcher im Holz keinen Qualitätsmangel dar. Du brauchst Dir wegen der Nadellöcher keine Sorgen zu machen. Die Insekten leben nicht mehr und können auch in Zukunft dem Holz keinen Schaden zufügen.
Feuchtigkeitsflecken im Holz – was kannst Du dagegen unternehmen?
Im Haushalt ist schnell einmal ein Unglück passiert und eine Flüssigkeit wurde auf einem Möbel aus Holz verschüttet. Dabei gibt es einige Flüssigkeiten und Stoffe wie beispielsweise Tomatensaft oder Kerzenwachs, die einen Schaden für das Holz bedeuten können. Wichtig ist bei diesen kleinen Unfällen immer sofortiges Handeln! Vor der Behandlung ist es gut, wenn Du weißt, wie die Oberfläche des Holzes beschichtet ist.
Nach dem Reinigen mit einem feuchten Tuch ist der Föhn ein gutes Hilfsmittel. Weil Holz gerne Feuchtigkeit aufnimmt, kannst Du mit einem Föhn aus kurzer Entfernung dem Holz die Flüssigkeit entziehen. Bei einem Missgeschick mit einer Kerze kannst Du nach dem ersten vorsichtigen Entfernen des Wachses die Reste gut beseitigen. Lege ein Löschblatt auf die verschmutzte Stelle. Die Wärme des Föhns sorgt dafür, dass Dein Löschblatt die erwärmten Wachsreste aufnimmt.
Splintholz – was ist das und wo findest Du es?
Wenn Du eine aufgeschnittene Baumscheibe vor Dir siehst, kannst Du die unterschiedlichen Holzarten gut erkennen. Im Inneren des Baumes befindet sich das Kernholz.
Es ist nichts anderes als das frühere Splintholz, das sich im Laufe der Jahre verfestigt hat und den festen Kern des Baumes bildet.
Das Splintholz umgibt das Kernholz und gehört zu den biologisch jüngeren Schichten des Baumes. Die Funktion des Splintholzes ist für den Baum lebenserhaltend. Seine Kapillaren führen Nährstoffe und Wasser bis in die Baumkrone und speichern zusätzlich Stärke.
Für den Baum bedeutet das Kernholz Stabilität und Festigkeit, während das Splintholz den Baum am Leben erhält.
Für die Verarbeitung zu Möbeln und Artikeln für den Garten eignet sich nach dem Abholzen nur das Kernholz.
Alterung / Vergrauung von Holz
Ein Vorgang, der bei der Alterung von tropischen Hölzern wie beispielsweise dem Bankirai Holz auftritt, ist eine langsame Vergrauung der Oberfläche. Das tropische Holz reagiert auf Witterungseinflüsse und setzt eine silbrig graue Patina an. Es ist ein natürlicher Vorgang, welcher dem Holzbelag keinen Schaden zufügt.
Ganz im Gegenteil sorgt die Veränderung der Oberfläche des Holzes dafür, dass es sich im Inneren nicht zersetzt. Wenn Dir die Farbunterschiede nicht gefallen, kannst Du das Holz mit einem speziell auf diese Holzsorte abgestimmten Öl behandeln. Die Anwendung kann einmal im Jahr erfolgen und das Öl sollte einen Schutz vor der UV-Strahlung der Sonne beinhalten.
Streifen, Dellen und Flecken – welche einfachen Hausmittel können helfen?
Beim Transport oder dem täglichen Gebrauch kann es im Holz zu Streifen, Dellen und Flecken kommen. So kannst Du beispielsweise Wasserflecken mit einer Mischung aus Sonnenblumenöl und Salz beheben. Mit einem weichen Lappen reibst Du die Mixtur vorsichtig auf den Wasserfleck.
Mit ein wenig Geduld ist der Fleck anschließend verschwunden. Kleine Dellen vom Transport kannst Du beheben, indem Du ein feuchtes Leinentuch auf die Delle legst. Mit einem wollwarmen Bügeleisen erreichst Du, dass die Kombination aus Feuchtigkeit und Wärme die Delle verschwinden lässt.