Entwässerung der Terrasse – So fließt das Wasser richtig ab!

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© Andrei Daubar - shutterstock.com

Die Außenüberdachung ermöglicht den geschützten Aufenthalt auf der Terrasse vor allem, wenn es regnet, schneit oder hagelt. Der Niederschlag, der auf das Terrassendach fällt, muss jedoch irgendwo hin abfließen. Wird in das Dach kein Entwässerungssystem integriert, strömt das Regenwasser über die gesamte Breite von den Dachplatten willkürlich herunter.

Ein Rinnensystem samt Regenrinne und Regenfallrohr fängt das Wasser auf und leitet es gezielt ab. Es gibt verschiedene Möglichkeiten des Abflusses und wie die Überdachung daran angeschlossen werden kann.

Entwässerung der Terrassenüberdachung – verschiedene Abflussmöglichkeiten

Für das gezielte Abführen von Regenwasser wird an dem Terrassendach auf der Frontseite eine Regenrinne installiert, die das von der geneigten Dachfläche abtropfende Wasser auffängt. Mit der Dachrinne verbunden sind ein oder zwei Fallrohre, die als Regenwasserabflussrohre an den rechten und/oder linken Pfosten angebracht sind und das Wasser vom Dach in das Erdreich oder zu einem Auffangbehältnis leiten. Das Regenwasser kann anschließend auf verschiedenen Wegen abgeleitet werden, was auch den weiterführenden Anschluss bestimmt.

Es gibt eine Vielzahl von Modellarten, die sich nicht nur in Konstruktion und Design, sondern vor allem auch in ihren Materialien wie Holz oder Aluminium unterscheiden. In der Regel wird das Entwässerungssystem mit Dachrinne, Regenfallrohren und Verbindungsstücken entsprechend unscheinbar dezent oder attraktiv dekorativ, jedoch stets außen, sichtbar und separat an der Konstruktion angebracht. Eine Ausnahme bilden moderne Außendächer aus Aluminium, bei denen das Fallrohr zum Ablauf des Regenwassers unsichtbar in den tragenden Aluminiumpfosten integriert wird. Der Pfosten ist mit der Regenrinne und der Dachkonstruktion ästhetisch und sicher verbunden. Das optische Erscheinungsbild wird hier, durch separat außen angebrachte Abflussrohre, nicht gestört.

Für das abfließende Regenwasser gibt es verschiedene Möglichkeiten der Ablaufrinne. Je nach Grundstück, Gelände, Bodenbeschaffenheit, Anschlussmöglichkeiten, Nutzung und Gegebenheiten vor Ort kann über der Erde entwässert oder unterirdisch an bestehende Abwasserleitungen in der Erde angeschlossen werden. Es ist zu empfehlen, bereits bei der Planung den Abwasserkanal des Dachs mit den zuständigen Behörden abzuklären und sich individuell von einer professionellen Fachkraft zu den Möglichkeiten vor Ort beraten zu lassen.

Regenwasser der Terrassenüberdachung über dem Terrain entwässern

Die Dränierung des Regenwassers kann auch über dem Terrain erfolgen. In diesem Fall schließt das Regenwasserfallrohr knapp über der Oberkante des Terrassenbodens oder in einer anderen individuell optimalen Höhe ab. Der Abfluss findet durch die Ableitung des Regenwassers in die Vegetationsfläche beispielsweise des angrenzenden Gartens oder der Beete statt, in der das Wasser in der Erde versickert. Die Vegetationsfläche muss ein paar Zentimeter tiefer liegen als die überdachte Terrasse. Das Regenwasser wird auf diesem Weg dem Grundwasser zugeführt, wodurch unter anderem die Kanalisation entlastet wird. Zu beachten ist, dass der Erdboden geeignet sein muss, da beispielsweise lehmhaltige oder tonreiche Böden bei einem zu hohen Wasseraufkommen versumpfen und das Wasser stauen können.

Sauberes Regenwasser ist ein sehr wertvolles Wasser, das gerne zur Bewässerung des Gartens in Trockenperioden oder für andere Verwendungsmöglichkeiten genutzt wird. So kann das Regenwasserfallrohr auch mit einem Regenwassersammler (Regenwasserweichen) verbunden werden, wodurch das Wasser abgezweigt wird oder zu einem Regenwassertank oder einer Regentonne führen, die das Regenwasser auffangen. Mit einem Wasserspeier, der an den Ablaufstutzen des Fallrohrs angeschlossen wird, kann das Regenwasser optimal aufgefangen werden.

Ein Ausguss kann auch über Entwässerungsrinnen oder Drainagenrinnen erfolgen, die direkt im Terrassenboden mit einem Schutzgitter integriert sind. Vor allem wenn Terrassenüberdachungen über keine Regenrinnen und Wasserabflussrohre verfügen, kann das vom Dach auf die Terrasse herabtropfende Regenwasser oder auch schräg einfallender Regen über diese Linienentwässerung ordentlich in die unterirdischen Wasserleitungen oder in die Erde abfließen.

Terrassenüberdachungen an den unterirdischen Abschluss anschließen

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© brizmaker – shutterstock.com

Das Regenfallrohr der Terrassenüberdachung kann auch direkt in den Boden führen und an die Abflussrohre des Regenentwässerungsnetzes oder der Sickergruben angeschlossen werden. Das nicht-Behandlungsbedürftige Regenwasser sollte in entsprechende Versickerungsanlagen geleitet werden, da die Kanalisation geschont werden soll. Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) schreibt die Trennung von Regenwasser und Schmutzwasser vor! Es ist zu empfehlen, sich bezüglich der Ableitung des Regenwassers bei der Stadt/Gemeinde und dem zuständigen Bauamt zu informieren.

Um die Überdachung an den unterirdischen Abfluss anzuschließen, wird ein vorgefertigter Fundamentfuß aus Beton mit Abfluss beziehungsweise Auslauf benötigt. Dadurch fließt das Regenwasser vom Terrassendach über das Fallrohr direkt in das Erdreich oder in ein anderes Rohr im Boden. Auch bei Dächern aus Aluminium führt der Pfosten mit integriertem Regenwasserabflussrohr über einen Fundamentfuß mit Abfluss direkt in den Boden. Das Fertigfundament mit Abfluss wird im Boden direkt unter dem entsprechenden Pfosten platziert und mit dem vorgesehenen Abflussrohr verbunden. Der Fundamentfuß sollte mit zusätzlichem Beton rundum im Boden befestigt werden.

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