Der warme sonnenreiche Sommer klingt aus, die Saison für den auf vielfältige Weise genussreichen Outdooraufenthalt im eigenen Garten neigt sich ihrem Ende und der farbenprächtige Herbst steht vor Tür. Viele Gartenbesitzer schauen bereits schon im August auf den Gartenkalender, denn in den nahenden Herbstmonaten September, Oktober und November steht mehr Arbeit im Garten an als im Rest des Jahres.
Anfang September beginnt die Herbstvorbereitung im Garten. Bei Garteninhabern werden nun die Ärmel hochgekrempelt, die Werkzeuge poliert und die Geräte aus dem Gartenhaus geholt. Die herbstliche Arbeit reicht von der Ernte, dem Aussäen und Pflanzen über die Bodenpflege, die Laubarbeiten und den Herbstschnitt bis hin zu der Wintervorbereitung.
Die herbstliche Ernte im eigenen Nutzgarten
Die Vorbereitung kann in jedem Garten einen anderen Umfang haben, denn Gärten können von verschiedener Art sein und auch individuell unterschiedlich ausgestattet sein. Anders als in einem Ziergarten, der mit Blumenbeeten, Rasen, ein paar Bäumen, Hecken und Sträuchern ausgestattet ist, ist in Nutzgärten wie einem Bauerngarten bzw. Obst-, Gemüse- und Kräutergarten ab dem Monat September sehr häufig Erntezeit. Zum erntereifen Herbstgemüse, das immer öfter auch in privaten Rahmen angebaut wird, gehören zum Beispiel Kartoffeln, Buschbohnen, Gurken, Spätmöhren, der Herbstkohl, Radieschen, Rettich, Tomaten, Zucchini, Lauch und Kürbisse. Die Obsternte betrifft beispielsweise Äpfel, Birnen, Brombeeren, Kirschen oder Quitten. Nicht selten ziert ein Außenbereich auch ein majestätischer Walnussbaum.
Die Walnüsse sind in deutschen Landen in der Regel Ende September und im Oktober reif, fallen ausgereift von selbst vom Baum und werden nach und nach im Verlauf der Herbstzeit von dem Gartenboden aufgesammelt. Wichtig ist hier, die Walnüsse täglich vom Boden aufzusammeln, da sich sehr schnell Schimmel bilden kann. Je nach herbstlicher Wetterlage muss das Obst und Gemüse unter Umständen früher oder später geerntet werden. Starke Regenperioden, Herbststürme oder zu früher Frost können das Erntegut schädigen, während sich bei einem warmen sonnigen Spätsommer nach einem frostigen Frühling und klimatisch unvorteilhaften Sommer die Reifezeit verschieben kann. Ist das selbst angebaute Obst und Gemüse im eigenen herbstlichen Reich geerntet, wird es verarbeitet und/oder eingelagert. Anschließend oder im Verlauf der Herbstmonate werden die Beete und teilweise auch die Bäume auf den Winter sowie für das nächste Frühjahr vorbereitet. Samen wie zum Beispiel von Sonnenblumen, Begonien oder Petunien können im Herbst eingesammelt und über den Winter entsprechend gelagert werden.
Zeit zum Säen und Pflanzen
Nicht nur im Frühjahr wird neu ausgesät und gepflanzt. Der Herbst bezieht ebenfalls das Aussäen und Pflanzen bestimmter Gewächse mit ein. Dazu gehört zum Beispiel das Aussäen von bestimmten Blumensamen wie Wilder Mohn oder auch Rasensamen. Wer einen neuen Rasen anlegen oder kahle Stellen ausgleichen möchte, kann in den Herbstmonaten mit der Aussaat beginnen. Dabei ist darauf zu achten, dass der Boden mit Dünger versorgt wird, damit das Saatgut den Winter überstehen kann. Der Rasendünger sollte nach Möglichkeit viel Kalium, jedoch sehr wenig Phosphor und Stickstoff enthalten. Das milde Klima und die noch vom Sommer aufgewärmte Erde bilden eine gute Basis für einige Neuanpflanzungen, wie Bäume, Ziersträucher, Zwiebelblumen, Stauden und auch Rhabarber. Die Pflanzen bilden noch vor dem Winter Wurzeln. Ebenso ist der Herbst die ideale Pflanzzeit für Steckzwiebeln im Garten, die dann im Mai geerntet werden können sowie auch für Knoblauch, der im Frühjahr zur Erntezeit schöne, dicke, gesunde Knollen bildet. Der Knoblauch treibt noch vor dem Winter grüne Blätter aus, die die frostige Saison gut überstehen.
Laubfall, Rasenpflege und Erdreich
Ein oft mühsames, jedoch alljährliches Ritual sind die Laubarbeiten. Auch, wenn im eigenen Garten keine oder nur wenige Laubgewächse existieren, der Wind trägt das herabfallende Laub auch von den Nachbarn und aus der Umgebung in den Garten oder Vorgarten. Das Laub legt sich oft in vielen Bereichen wie auch auf Terrassen ab und verstopft nicht selten Regenrinnen am Haus, Gartenhaus oder einer Terrassenüberdachung, die dann gereinigt und wieder freigelegt werden müssen. In Verbindung mit Regen ist das verrottende Laub ein Nährboden für Algen, Pilze und Schimmel.
Auf einem Rasen muss das Laub in jedem Fall entfernt werden, da es sonst anfängt zu verfaulen, die Grashalme keine Luft mehr bekommen und den Wasserabfluss in das Erdreich behindert. Das Laub sollte, vor allem, wenn es sich um große Mengen handelt, regelmäßig entfernt werden. Andererseits schützt es wiederum auf Beeten das Saatgut, nützliche Mikroorganismen im Erdreich und Pflanzen vor dem Frost des Winters. Bevor das Laub auf das Beet gedeckt wird, ist es zu empfehlen, die Erde vorher umzugraben und Kompost, Laub oder Naturdünger unterzumischen. Befindet sich Laub auf Gartenhecken, muss es schnellstmöglich entfernt werden, da auch die darunterliegenden Hecken anfangen zu faulen und ihr Wachstum behindert wird. Ein bestehender Rasen sollte mit einem passenden Dünger vor dem Winter versorgt werden. Für Tiere, wie Igel, die nützliche Insektenfresser sind und Schädlinge im Garten als Hauptspeise betrachten, kommt ein Laubhaufen zusammen mit etwas Reisig und Hölzern als ein Winterquartier sehr gelegen und können so über den Winter geschützt werden.
Der Boden bedarf einer besonderen Aufmerksamkeit und Pflege. Besonders nach der Ernte in einem Nutzgarten sollte der Boden mit neuen Nährstoffen versorgt werden. Dafür kommt vor allem Kompost, Mist, Kalk, Stroh sowie auch angebaute Pflanzen zur Gründüngung wie “Bienenweide”, “Futterwicke”, “Blutklee”, “Linsen”, “Luzerne”, “Persischer Klee”, “Lupinen”, “Erbsen” oder “Buschbohnen” in Betracht. Abzuraten ist von Senfpflanzen, da diese als Kreuzblütler zu der Ausbreitung der Pflanzenkrankheit “Kohlhernie” beitragen. Wachsende Gründüngungspflanzen schützen den Boden vor verschiedenen Einflüssen, fördern die Bodenbeschaffenheit und schützen die Beete sowie Nährstoffe. Nach der Blüte werden diese Pflanzen gemulcht oder untergepflügt und flach in den Boden eingearbeitet. Der entstehende Humus versorgt die Erde mit Nährstoffen.
Klein gehäckselte Äste, Zweige und Laubbestände können als Mulch dienen und sehr nützlich sein, da sie offene und empfindliche Bodenbereiche im Garten vor Frost, Eis und Schnee im Winter optimal schützen. Der darunterliegende Boden bleibt so locker, fruchtbar und einsatzbereit für das Frühjahr.
Herbstschnitt von Bäumen, Sträuchern, Hecken und Stauden
Mit dem Einläuten der Herbstsaison wird es im Garten Zeit für das Zurückschneiden von bestimmten Bäumen, Hecken, Stauden und Sträuchern. Durch den alljährlichen Schnitt können diese Gewächse Kraft für die Überwinterung freisetzen und im nächsten Frühjahr besser und üppiger austreiben. Das Wachstum in der nächsten Saison und die langfristige Entwicklung der Pflanzen werden dadurch gefördert. Im Herbst stellt sich das Pflanzenwachstum ein, die Temperaturen sind noch mild und auch für die Pflanzen angenehm. Die beste und wichtigste Zeit, die Gewächse zu beschneiden. Dabei werden vor allem abgestorbene, kranke, morsche, dürre, beschädigte, sich überkreuzende, gegeneinander austreibende sowie zu lange Äste und Zweige abgeschnitten. Auch Äste, die für eine zu hohe Dichte an bestimmten Stellen des Baumes sorgen und damit kein Licht mehr durchlassen und das Wachstum neuer Triebe behindern, müssen entfernt und der Baum gelichtet werden. Dabei werden beispielsweise Obstbäume, Birken, Walnussbäume und Ahornbäume zurückgeschnitten.

Der geeignete Zeitpunkt kann sich bei den Gewächsen unterscheiden. Gartenhecken sollten im September, dürfen aber erst ab Oktober, massiv zurückgeschnitten werden, da im September oft noch Vögel in der Hecke nisten und ihre Jungen aufziehen (§ 39 Bundesnaturschutzgesetz). Allerdings sind leichte Schnitte an der Hecke zur Formgebung und Pflege auch im September gestattet. Sträucher wie zum Beispiel Brombeeren werden im Spätherbst oder Herbsthimbeeren zum Winteranfang geschnitten. Lavendel wird spätestens im September geerntet und nach der letzten Blüte im Herbst zurückgeschnitten. Bei Stauden hängt es von der Sorte ab, ob sie zurückgeschnitten werden sollte oder nicht. Die im Garten allseits beliebten Rosen benötigen in der Regel keinen Herbstschnitt. Es ist zu empfehlen, sich über das Beschneiden der individuell im Garten vorhanden Arten von Bäumen, Sträuchern und Stauden genau zu informieren, da sich sowohl die Zeit als auch die Art und Weise des Rückschnittes von Gewächs zu Gewächs unterscheidet.
Kälteschutz für winterfeste und nicht winterfeste Gartenpflanzen
Nicht alle Pflanzen sind für den Aufenthalt im Garten während der Wintersaison geeignet oder überstehen die frostige und schneereiche Jahreszeit ungeschützt. So ist darauf zu achten, welche Pflanzen im Freien bleiben können und welche im Gartenhaus, im Wintergarten oder auch im Haus überwintern müssen. Kübelpflanzen sowie auch frostempfindliche Knollengewächse wie z.B. Dahlien sollten an einem geschützten Platz im Winterquartier untergebracht werden. Bei Knollengewächsen beispielsweise, müssen die Knollen aus der Erde im Garten ausgegraben werden und an einem frostfreien, kühlen, trockenen, dunklen und luftigen Raum gelagert werden. Pflanzen, die im Winter draußen bleiben können, benötigen häufig dennoch einen Kälteschutz. Die Beete sollten entsprechend winterfest präpariert werden, indem die Erde gedüngt wird und zum Beispiel Späne und das Schnittgut vom Herbstschnitt als Mulch oder Stroh und Laub über die Beete verteilt wird. Unter dem Schnittgut dürfen sich allerdings keine kranken oder von Pilz und Schimmel befallenen Hölzer befinden. Diese müssen vorher aussortiert werden.
Neben der Pflanzenwelt fallen spätestens im November auch weitere Arbeiten wie die Reinigung und die Pflege von Gartenmöbeln, der Terrasse, von einem Gartenteich, der Gartengeräte und Werkzeuge, wie z.B. das Desinfizieren von Scheren, Sägen und anderen Schnittwerkzeugen sowie auch Aufräumarbeiten an. Auf Gerätschaften mit denen kranke oder infizierte Gartenpflanzen bearbeitet wurden, können einige Krankheitserreger den Winter überleben und beim nächsten Einsatz im Frühjahr auf die Pflanzen im Garten übertragen werden.