Tipps und Tricks zum Reparieren einer Markise

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© optimarc - shutterstock.com

Hartnäckiges Wetter wie Sturm, Hagel oder eine falsche Handhabung hinterlassen diverse Spuren und Schäden am Sonnenschutzsystem. Daher kann es vorkommen, dass die Markise aufgrund dieser verschiedenen Einflüsse kleine und auch größere Schäden oder Defekte aufweist.

Reparieren einer Markise
@ LoraPalner – pixabay.com

In vielen Fällen kann man den Sonnenschutz reparieren, anstatt in einen Neuen zu investieren. Für bestimmte Bauteile und Probleme bedarf es nicht einmal die Hilfe von einem professionellen Reparaturservice.


Das Stofftuch des Sonnenschutzes ausbessern

Das Stofftuch ist der empfindlichste Bestandteil der Abdeckung und kann beispielsweise beim ersten Aufspannen nach dem Winter, durch Verklemmungen beim Ein- und Ausfahren, durch Reinigung mit einem Hochdruckreiniger, durch Altersverschleiß oder einem Unwetter ausgesetzt, Risse, Löcher oder aufgehende Nähte aufweisen.

Je nachdem an welcher Stelle sowie in welcher Art und Größe reicht es aus, die Risse und Löcher zu flicken oder wieder zusammenzukleben. Zu beachten ist, dass bestimmte Stoffe wie aus Polyethylen, Polypropylen und mit einer Teflon Beschichtung nicht geklebt werden können. Tücher aus Polyethylen und Polypropylen können jedoch verschweißt werden.

Wer Risse, kleine Löcher oder aufgeplatzte Nähte beheben möchte, benötigt zum Verkleben einen speziellen Kleber oder ein Spezialklebeband sowie einen Stoffflicken, der zum Material des Spanntuches passt.

Oft ist es auch hilfreich, zum Fixieren Hilfsmittel wie Klammern zu benutzen, die die Teile zusammenhalten, bis das Klebematerial getrocknet ist. Der Spezialkleber oder das Spezialklebeband muss bestimmte Anforderungen erfüllen. Es muss extrem hoch elastisch, UV-beständig, witterungsbeständig, wasserdicht und sturmsicher sein.

Vor der Reparatur muss das Tuch mindestens an der zu behandelnden Stelle mit einem speziellen Reinigungsmittel gründlich gesäubert werden und trocken sein.

Kleine und gerade Risse können einfach mit einem Spezialkleber oder einem verstärkten Spezialklebeband wieder zusammengefügt werden. Beim Zusammenfügen der gerissenen Stoffbahn sollte eine leichte Überlappung gelegt werden.

Wichtig ist, dass keine Lücken zurückbleiben, da sonst Wasser und Feuchtigkeit eindringen können. Der Kleber oder das Spezialklebeband sollte auch eine gute Dichtungsfähigkeit aufweisen.

Größere Risse und auch Löcher können mit einem Stoffflicken repariert werden. Der Flicken wird entsprechend der Schadensstelle zugeschnitten und von oben auf den Riss oder das Loch mit einem Spezialkleber aufgeklebt.

Um die beschädigte Stelle noch besser zu stabilisieren, kann auch an der Unterseite zusätzlich ein Flicken aufgeklebt werden. Zu beachten ist, die erforderliche Trocknungsphase des jeweiligen Klebematerials. Häufig benötigen diese Klebemittel 24 bis 36 Stunden zur Trocknung.

Lose oder aufgeplatzte Nähte im Markisenstoff können beidseitig mit einem speziellen Markise-kleben überlappend wieder zusammengeklebt werden. Die Naht muss vollständig geschlossen und dicht sein, damit kein Wasser durchdringen kann. Der Klebstoff muss vollständig ausgehärtet sein, bevor die Markise wieder zum Einsatz kommt.

Einige Stoffschäden sind so groß oder großflächig, dass es sich nicht lohnt, diese zu kleben oder zu flicken. Das Tuch ausbessern zu lassen oder die Reparatur selbst vorzunehmen, bedeutet in dieser Art einen zu großen und unnötigen Aufwand.

In diesem Fall ist der Austausch des alten Tuchs durch einen neuen Stoff oft die bessere Lösung. Auch das Auswechseln des Stoffes kann leicht selbst durchgeführt werden.

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Probleme an Gestell, Markisenmechanik und Elektronik beheben

An der Markisenkonstruktion können die unterschiedlichsten Probleme auftauchen. Leichte Reparaturmaßnahmen können z.B. das Neujustieren bestimmter Einstellungen wie der, der Gelenkarme oder des Neigungswinkels sein, sollten sich diese verstellt haben.

Zu überprüfen ist, bei einem ungleichmäßigen Ausfahrverhalten der Gelenkarme auch die Tuchspannung, die die Ursache sein kann, wenn ein Gelenkarm kürzer ausfährt als der Andere.

Ebenso kann es vorkommen, dass Teile des Sonnenschutzes beim Ein- und Ausfahren auffällig quietschen. Hier darf nicht gleich zu Schmieröl oder Gleitöl gegriffen werden, wie es bei anderen Technologien üblich ist.

Für solche Defekte gibt es bestimmte Sprays, die für den Antrieb und die unterschiedlichen Lagerbauarten speziell entwickelt und geeignet sind. Ein wichtiges Merkmal dieser Sprays ist, dass sie Schmutz abweisend sind und sein müssen. Beispiele sind Teflon Spray, PTFE Spray und nur bedingt geeignet unter Umständen auch ein Silikonspray.

Für Defekte an Bauteilen wie beispielsweise den Kurbelgelenken, der Kurbel, Getrieben, der Steuerung, der Zeitschaltuhr oder dem elektrisch betriebenen Rollmotor können auch Ersatzteile beschafft werden. Durch den Austausch der kaputten mit den neuen Teilen kann man die Sonnenabdeckung wieder instand setzen und wieder voll funktionsfähig herstellen.

Ist der Schaden jedoch schwerwiegend oder komplex, wie ein Bruch der Gelenkarme, Korrosion an der Metalloberfläche, eine Instabilität des Montageuntergrunds oder komplizierte Fehlfunktionen in der Elektronik, ist es zu empfehlen, sich zunächst einen fachkundigen Rat einzuholen und eine individuelle Begutachtung zu veranlassen.

Grundsätzlich ist es möglich, alle Bestandteile in Ordnung bringen zu lassen und in vielen Fällen auch die Markisenreparatur oder den Austausch von beschädigten Bauteilen durch Ersatzteile, selbst durchzuführen.

Dennoch hängt es stets von dem Schweregrad und der Komplexität des Schadens sowie dem Aufwand der entsprechenden Maßnahme ab, ob und inwieweit eine Reparatur sinnvoll, eine Reparatur in Eigenregie machbar oder ein professioneller Reparaturdienst notwendig ist.

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