Rückenschmerzen bei der Gartenarbeit? Nicht mit diesen 9 Tipps

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Rückenschmerzen Garten

Wer kennt es nicht? Die Gelenkschmerzen nach der Arbeit sind schon fast schlimmer als das Arbeiten im Garten selbst. Nach der Gartenarbeit Rückenschmerzen zu haben ist fast schon normal. Es muss aber nicht immer weh tun, sondern kann auch verhindert werden. Mit dem richtigen Vorgehen und den richtigen Techniken, wird für Dich die Gartenarbeit zu einer schmerzfreien Angelegenheit. Wir zeigen dir die 9 besten Tipps, um den Gelenkschmerzen im Garten für immer „adieu“ zu sagen.

Ein gutes Aufwärmen macht Dich beweglich

Es ist wie beim Sport: Dein Körper muss Temperatur bekommen um Belastungen im Herz-Kreislauf-System, Muskel, Gelenk und den Bändern bewältigen zu können. Körperlich schwere Arbeit ist also für einen nicht aufgewärmten Körper kontraproduktiv. Der Grund dafür ist, dass bei einem aufgewärmten Körper der Bewegungsapparat mit Flüssigkeit versorgt wird und somit die Produktion der Gelenkflüssigkeit gesteigert wird.

Diese sogen dann dafür, dass der Knorpel mit den benötigten Nährstoffen versorgt wird. Durch falsche Bewegungen können Sehnen- oder Muskelrisse entstehen oder die bekannten Rückenschmerzen tauchen wieder auf. Ein kleines Aufwärmprogramm kann all diese Verletzungen bei dir Vorbeugen und ein gesundes Arbeiten ermöglichen. Wie Du Dich am besten warm machst hängt dann von dir persönlich ab.

Natürlich solltest Du nicht schon vor der Arbeit zum Schwitzen kommen, aber die Durchblutung durch einfache Gelenk- und Dehnübungen anzuregen, solle ab jetzt ein fester Bestandteil der Gartenarbeit sein.

Vertikale Gartenarbeit

Rückenschmerzen entstehen oft durch eine falsche Sitzposition. Dabei wird die Wirbelsäule so belastet, dass Bandscheiben und Muskeln falsch beansprucht werden. Wenn bei Dir also arbeiten am Boden nur noch aus schmerzen bestehen, ist ein klassisches Hochbeet eine hervorragende Alternative.

Du kannst die Arbeit im Stehen erledigen und somit Deinen Rücken deutlich entlasten. Zudem sehen die gepflegten Hochbeete sehr gut aus und sind aus einem modernen Garten fast gar nicht mehr wegzudenken.

Gärtnern auf hohem Niveau – Bild von besserernten.de

Rücken gerade halten

Eine schiefe Wirbelsäule hört sich nicht nur falsch an, Sie löst auch schmerzhafte Rückenschmerzen aus. Ein gerader Rücken, und somit eine gerade Wirbelsäule, beugen diese Schmerzen am besten vor. Von der Aktion gesunder Rücken wird geraten, besonders viele Tätigkeiten im Stehen oder sitzend auf einem angepassten Hocker zu erledigen.

Werkzeuge mit langem Griff

Werkzeuge mit langem Griff

Ein gerader Rücken ist also schonmal das A und O bei der Gartenarbeit. Das kann aber nur erfüllt werden, wenn Du die richtigen Geräte nutzt. Dazu zählen die Geräte, welche Du mit der richtigen Stiellänge aus gesunder Höhe nutzen kannst. So kann beispielsweise beim Umgraben und Lockern ein Spaten mit körpergroßem Stil verwendet werden.

Fast alle üblichen Gartengeräte werden in verschiedenen Varianten und Stiellängen angeboten. Aber auch das Gewicht spielt eine entscheidende Rolle, da Du dieses ja zusätzlich zu der Erde und den Steinen anheben musst. Erledige kleinere Gartenarbeiten also auch mit leichtem und handlichem Werkzeug.

Schärfere Werkzeuge arbeiten besser

Es gibt viele Sprichwörter, die besagen: Work smart, not hard. Genauso ist es auch mit der Gartenarbeit. Du kannst Dir sehr viel Arbeit sparen, wenn Du mit gutem und vor allem scharfen Werkzeug an den Start gehst. Je besser Du durch die Erde kommst, desto schneller wird die Arbeit erledigt sein.

Vertikale Lagerung

Eine vertikale Lagerung ergibt sich automatisch aus einer geraden Körperhaltung. Gerade wenn sich die ersten Anzeichen von Gelenkschmerzen spürbar machen, hilft es die Position zu wechseln und dem Kreuz keine schiefe Belastung mehr aussetzten.

Wenn Du die Arbeit aber wie gewohnt fortsetzten willst, hilft es die Geräte anders zu greifen und sich selbst angenehmer zu positionieren. Wenn Du mit einem Spaten oder einem Rächen arbeitest, hilft es ungemein, das Gerät an den Körper heranzuziehen und die Arme dicht an den Körper angewinkelt zu haben.

Das sorgt dafür, dass Deine Wirbelsäule gerade belastet wird und somit keine unangenehmen Positionen einnehmen muss. Auch ein Stuhl kann hier für die entsprechende Entlastung sorgen, vor allem wenn sich die Arbeit in den Knien nicht vermeiden lässt.

Knieschoner, Kniematten und gepolsterte Rollbretter können hier auch Wunder bewirken und eine passende Option sein, vorausgesetzt Du setzt die Hilfsmittel entsprechend ein. Je nach Art der Arbeit lässt sich immer eine Methode für die optimale Entlastung herausfinden.

Einen Werkzeuggürtel tragen

Wenn sich die Arbeit am Boden gar nicht vermeiden lässt und immer wieder schwere Gegenstände angehoben werden müssen, ist ein Werkzeuggürtel sehr hilfreich. Der typische Werkzeuggürtel bring auch direkt mehrere Vorteile mit sich. Wie der Name schon Preis gibt, können hier die benötigten Werkzeuge handlich und greifbar verstaut werden.

Das erspart den Weg zum Schuppen oder zum Werkzeughaufen. Immer wieder aufstehen und hin beugen kann wie bereits bekannt auf das Kreuz gehen. Der Werkzeuggürtel erspart Dir diese Weg Belastung. Ein weiterer Pluspunkt ist die zusätzliche Entlastung des Kreuzes.

Ein Werkzuggürtel ist normalerweise sehr breit und wird knapp oberhalb der Hüfte positioniert. Wie beim Kreuzheben im Fitnessstudio wird hier bei falschen Bewegungen, das Kreuz entlastet und gestärkt. Schwere Gegenstände können somit auch aus eigener Kraft angehoben und getragen werden.

Hier gilt aber trotzdem die Wahrung: Überschätze Dich nicht selbst. Wenn Du merkst, es ist zu schwer, hilft auch der beste Werkzeuggürtel der Welt nichts mehr.

Ausreichend Ruhezeiten einhalten

Gartenarbeit sollte keine Bestrafung sein. Der Weg ist das Ziel: Setze Dich selbst nicht zu stark unter Druck und gehe behutsam und konstruktiv bei Deinem Vorhaben vor. Hastiges und zu hartes Arbeiten stressen den Körper, was mehr oder weniger unbewusst zu unkontrollierten Arbeitsschritten führt. Unkontrollierte körperliche Arbeiten sogen für Fehler in der Haltung und der Ausführung, was dann wiederum das Verletzungsrisiko erhöht.

Gartenarbeiten haben auf lange Frist das Ziel, über Jahre hinweg gut auszusehen. Mach Dich selbst also nicht in einer Woche so kaputt, sodass Du über die ganzen Jahre dann Schmerzen hast. Arbeite also behutsam und entspannt. Zeitiges anfangen mit viel Pausen und Entspannung sorgen für einen guten Arbeitsrhythmus und Gelassenheit während der Arbeit.

Lege Dich ruhig mal für eine Weile auf die Hängematte oder lass Dir den Kaffee mit den Nachbarn gut schmecken. Die Gartenarbeit läuft Dir schon nicht davon.

Nicht alles allein machen

Zu guter Letzt ist zu sagen: Zusammen ist es doch am schönsten. Das gilt auch für die Gartenarbeit. Lasse Dich ruhig auf Hilfe ein und genieße den Tag mit Deinen Liebsten. Nicht nur die körperliche Entlastung spielt hier eine Rolle, auch das Gemeinschaftsgefühl wird durch Zusammenarbeiten extrem gestärkt.

Wenn es ein größeres Projekt werden soll, ist es ebenfalls empfehlenswert, Du engagierst einen Experten, um Fehler vorzeitig zu vermeiden. Fehler können im Nachhinein nämlich eine menge zusätzlicher Gelder in Anspruch nehmen. Am besten ist es also, wenn Du von Anfang an mit Familie und Experten einen Arbeitsplan erstellst und umsetzt.

Alles in allem ist die Gartenarbeit doch etwas Schönes. Wir alle wollen ohne Rücken- und Gelenkschmerzen den Garten zufrieden verlassen. Die oben genannten Tipps sind die Grundlage für ein strukturiertes und effizientes Arbeiten im Grünen.

PS: Man könnte auch Garten Pilates machen! 😀 (Beitrag von MDR : Pilates: Die richtige Arbeitshaltung bei der Gartenarbeit https://www.mdr.de/mdr-garten/video-224214.html )

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