Bei der Planung einer Terrassenüberdachung unterschätzt man als Laie oftmals die Wichtigkeit des richtigen Gefälles. Die höchstmöglichen Werte für die Dachneigung erfahren Sie aus dem örtlichen Baurecht, also sollten Sie diesbezüglich bereits vor dem Baubeginn Erkundigungen einholen.
Außerdem ist die optimale Dachneigung abhängig vom verwendeten Material für die Terrassenüberdachung. In unserem heutigen Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte zum Thema Neigung bei Terrassendächern!
Wieso ist die richtige Dachneigung wichtig?
Der Hauptgrund, weshalb so großen Wert auf die richtige Neigung bei Dächern gelegt wird, ist die Sicherheit bei Regenwasser. Eine Dacheindeckung aus Ziegeln ist beispielsweise regensicher, weil die schuppenförmige Anordnung dafür sorgt, dass kein Wasser eindringen kann.
Damit man für die Praxis Richtlinien hat, gibt es vom Zentralverband des Deutschen Dachdecker-Handwerks eine Regeldachneigung für jeden Baustoff. Diese Regeldachneigung beschreibt die unterste Dachneigungsgrenze, bei der sich der Baustoff als regensicher erwiesen hat.
Deswegen empfiehlt es sich, beim Bau eine größere Neigung zu wählen. Hinzu kommt, dass eine Unterschreitung der Regeldachneigung auch nicht billig ist. Damit das Dach trotz der geringen Neigung funktionsfähig bleibt, muss man aufwendige Zusatzmaßnahmen in Kauf nehmen, wie z.B. ein wasserdichtes Unterdach.
Für ein Hausdach gilt, je steiler die Dachneigung, desto rascher läuft das Regenwasser ab. Bei Terrassenüberdachungen wird aber von Steildächern abgeraten. Flachdächer erhalten eine Abdichtung durch Bitumen oder Kunststoff, und ein Gefälle zur Entwässerung über Dachrinnen oder Regenfallrohre.
Hier beträgt die empfohlene Dachneigung übrigens mindestens 3°, damit sich keine Pfützen bilden, denn Feuchtigkeit beeinflusst die Lebensdauer der Konstruktion.
Neigung – Doppelstegplatten
Doppelstegplatten sind äußerst beliebt bei der Anwendung im Freien, wie zum Beispiel bei Wintergärten oder Terrassendächern. Sie sind witterungsbeständig, nahezu schlagfest und daher fast unzerbrechlich! Doppelstegplatten bestehen meist aus Plexiglas oder Makrolon. Die empfohlene Dachneigung beträgt hier mindestens 5°.
Auch die Hersteller der Stegplatten empfehlen diese Angabe, sie sollte also nicht unterschritten werden. Das Regenwasser kann dann ungehindert abfließen, und die Verbindungsprofile bleiben dicht.
Außerdem funktioniert so die Selbstreinigung durch Regenwasser.
Die ganzen erwähnten Punkte sind auch zutreffend, falls Sie eine Terrassenüberdachung aus Massivplatten planen.
Kleiner Tipp am Rande: Stegplatten sollten immer so verlegt werden, dass die Stegrichtung der Wasserlaufrichtung entspricht.
Neigung – Glasdächer
Bei einer Terrassenüberdachung aus Verbundsicherheitsglas (VSG) wird ebenfalls eine Mindestneigung von 5° empfohlen. Als gängiges Höchstmaß wird eine Dachneigung von 15° angegeben. Der Spielraum zwischen 5° und 15° sorgt dafür, dass Sie Ihre Terrassenüberdachung ganz nach Ihren persönlichen Wünschen gestalten können.