Sonnenschutz aus Stoff – Was eignet sich und was nicht?

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© Africa Studio - shutterstock.com

Wenn die Sonne heißt vom Himmel brennt, entspannt es sich besonders gut auf bequemen Gartenmöbeln unter einem schützenden Baldachin aus Stoff, einer fröhlich gestreiften Markise oder einem farbenfrohen Sonnenschirm.

So vielfältig die Möglichkeiten sind, Ihren Lieblings-Sitzplatz mit Blick auf den Garten zu beschatten, so wichtig ist die Auswahl des richtigen Stoffs. Denn er muss mehr leisten, als einfach nur die Sonne abhalten. Wussten Sie, dass Sie sich trotzdem einen Sonnenbrand holen können, wenn das Gewebe zu dünn ist und keinen UV-Schutz bietet?

Was muss ein guter Sonnenschutz-Stoff können?

Der richtige Sonnenschutz-Stoff muss ein paar Mindestanforderungen erfüllen, um empfehlenswert zu sein. Die Witterungsbeständigkeit ist sicherlich die wichtigste Eigenschaft, die ein Beschattungsstoff mitbringen sollte.

Das bedeutet, dass das Material UV-Licht, Hitze, Wind und Feuchtigkeit aushält. Was das im Einzelnen bedeutet und welche Eigenschaften sonst noch wichtig sind, zeigt die folgende Auflistung.

  • Stabilität: Fest gewebte Stoffe mit enger Fadenführung sind stabil und damit strapazierfähig. Auch ein kräftiger Wind macht ihnen nichts aus. Sie schützen nicht nur vor Sonnenlicht, sondern auch vor böigen Winden und halten besonders lange.

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    @ Bilderjet – pixabay.com
  • Regendichtigkeit: Ein leichter Regenguss in der warmen Jahreszeit macht einem regendichten Stoff nichts aus. Hochwertige Beschichtungen halten selbst stärkeren Schauern stand. Allerdings sollte der Bespannungswinkel bei Sonnensegeln so gewählt sein, dass das Wasser sofort ablaufen kann, sich kein Wasser ansammelt und somit den Stoff überdehnt. Wählen Sie dreieckige Sonnensegel und spannen Sie diese leicht schräg. Am besten verwenden Sie stabile Schnüre aus Nylon. Dann läuft das Regenwasser sicher ab. Alternativ entscheiden Sie sich für einen weniger festen Stoff, der nur bedingt vor Regen schützt. Sammelt sich Wasser auf dem Sonnensegel an, tropft dieses nach einer gewissen Zeit durch.
  • Waschbarkeit: Blätter, Blüten, Staub, Vogelkot, Insekten und anderer Schmutz lagern sich auf einem Sonnenschutz-Stoff im Laufe der Zeit ab und hinterlassen unschöne Spuren. Damit der Stoff lange ansehnlich bleibt, ist es wichtig, dass er waschbar ist bzw. sich mit milden Reinigungsmitteln behandeln lässt.
  • Schmutz- und wasserabweisend: Eine Oberfläche, die weder Regentropfen noch Schmutz Halt bietet, bleibt lange sauber. Sie sorgt dafür, dass der Stoff dauerhaft gepflegt aussieht.
  • UV-Beständigkeit: Gleißende Sonnenstrahlen bleichen Farben rasch aus. UV-Beständigkeit ist deshalb für Sonnenschutz-Textilien besonders wichtig.
  • UV-Schutzfaktor: Durch dünne, grob gewebte Stoffe dringen Sonnenstrahlen hindurch und können die Haut verbrennen. Wählen Sie einen Stoff mit hohem UV-Schutzfaktor, um diesem Problem zu begegnen. Auf dem Markt sind Stoffe erhältlich, die bis zu 100 Prozent der UV-Strahlen blockieren.

Tipp: Helle Stoffe reflektieren das Sonnenlicht, unter ihnen wird es nicht so warm. Außerdem sitzt es sich darunter schön hell und luftig. Wer einen dunklen Stoff bevorzugt, sollte auf ein besonders festes Gewebe mit hohem UV-Filter setzen. Es nimmt dem Licht die Intensität, darunter ist es angenehm schattig.

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@ kesie91 – pixabay.com

Welche Materialien bieten sich für Sonnenschutz-Stoffe an?

Als Stoff für die Beschattung eignet sich kein Dekostoff aus Baumwolle, sondern technisch gefertigtes Gewebe aus Kunststoffen. Sie sind besonders langlebig, verrottungsfest, blickdicht und reißfest. Outdoorstoffe gibt es als Meterware und natürlich fertig in Form von Sonnensegeln, Markisen oder Sonnenschirmen.

Material Vorteile Nachteile
Polyacryl
  • extrem UV-beständiger Stoff
  • wasserabweisend
  • schmutzabweisend
  • ölabstoßend
  • durchgefärbt (spinndüsengefärbt)
  • gehobenes Preissegment
  • chemisch behandelt

 

Polyester
  • Qualität im Vergleich zu Polyacryl geringer
  • preisgünstig
  • gutes Wickelverhalten (für Markisenstoff wichtig)
  • einige Stoffe sind garn- oder spinndüsengefärbt, sind qualitativ hochwertig und lange haltbar (vergleichbar mit Polyacryl)
  • Garn: weiß mit Farbaufdruck, daher weniger farbbeständig, keine hohe UV-Beständigkeit, nur 1 bis 2 Jahre haltbar.
PVC-Planen
  • hoch reißfest
  • stark spannbar
  • formbeständig
  • aufwendiges Verfahren, gehobener Preis
Glasfaser-Screengewebe
  • diagonalstabil
  • Durchsicht möglich
  • für Senkrechtverschattung ideal
  • schweißbar, keine Umsäumung erforderlich
  • hohes Gewicht, nicht geeignet für Gelenkarmmarkisen
Segeltuch
  • vielseitig einsetzbar
  • witterungsbeständig
  • reißfest
  • Segeltuch aus Kunststofffasern verrottungsfest
  • in allen Preisklassen erhältlich
  • Segeltuch mit Naturfaseranteil verrottet leichter
  • Schimmelbildung bei Naturfasern begünstigt
  • Witterungseinflüsse beeinträchtigen Haltbarkeit von Naturfasern

 

Sonnenschutz aus Stoff: Kunstfaser schlägt Naturfaser

Für temporäre leichte Schattierung ist ein Segeltuchstoff mit Naturfaseranteil wie Leinen oder Baumwolle eine preisgünstige Lösung mit bedingter Haltbarkeit. Naturfasern sind anfällig für Schimmelbildung und die stetige Sonneneinwirkung lässt die Qualität stark leiden.

Wenn es um die Dauerhaftigkeit und Optik geht, sind Stoffe aus Polyacryl oder Polyester die bessere Wahl. Vom Preis-Leistungsverhältnis her sind Polyesterstoffe den Polyacrylstoffen überlegen, denn die Hersteller haben inzwischen Verfahren entwickelt, die das vollständige Einfärben der preiswerten Polyesterstoffe ermöglichen. Garngefärbt oder spinndüsengefärbt erreicht Polyester eine vergleichbare Qualität hinsichtlich des Sonnenschutzes und der UV-Beständigkeit wie das teurere Polyestergewebe.

Wenn Sie lieber einen bereits fertigen Sonnenschutz kaufen wollen, dann bietet steda eine Vielfalt an Möglichkeiten an. Lassen Sie sich gerne beraten!

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