Markisenmotor nachrüsten – Was gibt es zu beachten?

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© Dimitar Sotirov - shutterstock.com

Markisen dienen als wohltuender und oft unverzichtbarer Sonnenschutz sowie nicht selten auch als Regenschutz, doch ist der manuelle Betrieb durch das Auf- und Zukurbeln mit einer Handkurbel oft sehr unbequem, anstrengend und auch unmöglich in Abwesenheit.

Bei Gelenkarm- und Kassettenmarkisen beziehungsweise Markisen, die mit einer Rundwelle ausgestattet sind, kann man einen Motor aufrüsten. Durch den elektrischen Betrieb mittels Schalter oder mit einer Fernbedienung durch eine Funksteuerung wird das Öffnen und Schließen nicht nur einfach und komfortabel, sondern kann auch automatisiert werden, was sich ebenso als vorteilhaft in Abwesenheit und bei einem plötzlichen Wetterumschwung erweist.

Verschiedene Motoren und Steuerungen

Ein elektrisch betriebener Sonnenschutz stellt schon lange keine Luxusanschaffung mehr dar. Sofern eine langjährig bestehende Rollmarkise mit Rundwelle wie eine Gelenkarmmarkise oder eine Kassettenmarkise noch gut intakt ist, kann man diese mit einem Motor nachrüsten. Es gibt verschiedene Arten von Antriebsmotoren und auch Steuerungen, die für den elektrischen Betrieb möglich sind.

Eine Variante stellt der Aufsteckmotor dar, der auf die Kurbelwelle des Sonnenschutzsystems aufgesteckt wird, mit einem Stromanschluss verbunden und per Schalter bedient wird. Eine sehr einfache und häufig auch kostengünstige Methode. Allerdings ist dieses Modell optisch stets offensichtlich, wodurch es im Gesamtbild oft störend wirkt. Hinsichtlich der Stärke ist der Aufsteckmotor meistens begrenzt.

In der Regel werden Rohrmotoren verwendet, die in das Rohr der Tuchwelle unscheinbar eingeschoben werden. Durch einen Adapter treibt der Motor die Welle zum Einfahren und Ausfahren an. Ebenso wie die Welle besitzt auch der Motor die Form eines Rohres. Für den Rohrmotor gibt es verschiedene Varianten der Steuerung. Welche Art der Steuerung bevorzugt wird, sollte bereits feststehen, bevor man einen Motor mobilisieren möchte.

Steuerungsvarianten:

  • Steuerung durch einen kabelgebundenen Schalter an der Wand
  • Steuerung durch einen internen oder externen Funkempfänger zur Schaltung mit Fernbedienung
  • Steuerung zum Einschalten und Ausschalten mittels Smartphone
  • Automatische Steuerung über Sensoren, die auf Regen, Wind, Sonne, Schatten und Zeit reagieren

Besitzt der Rohrmotor zusätzlich eine Funksteuerung, wird dieser auch als Funkmotor bezeichnet.

Wer seinen Sonnschutz mit einem Rohrmotor wappnen möchte, muss zunächst das passende Modell auswählen, das zu dem Format der Welle und der Ausladung passt. Dementsprechend muss der Außendurchmesser ausgemessen werden und die erforderliche Zugkraft des Antriebs bestimmt werden. So benötigt beispielsweise ein Sonnenschutz mit einer Ausladung von 5 m einen Motor mit 40 Nm und einer Zugkraft von 80 kg. Bei der Welle handelt es sich in der Regel um eine Rundnutwelle mit Durchmessern von 63, 70, 78 oder 85 Millimetern. Es ist zu empfehlen, sich diesbezüglich bei einem Fachhändler genau beraten zu lassen, da sich auch die Motoren von Hersteller zu Hersteller unterscheiden. Oftmals bieten auch die Hersteller für das jeweilige Modell passende Motoren zum Aufrüsten an.

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Vorgehensweise beim Einbau des Motors

Grundsätzlich ist das Mobilmachen ein relativ einfacher Vorgang, der passend zum Motor auch in der Herstelleranleitung genau beschrieben wird. Wer sich nicht ganz sicher ist, sollte dies von einem Fachmann einrichten lassen, insbesondere wenn es sich um komplexe Systeme handelt. Es ist jedoch stets zu beachten, dass der Elektroanschluss sowohl nach der Motoranleitung als auch durch einen zugelassenen Elektriker erfolgen muss. Der Einbau eines Rohrmotors erfolgt nach einer grundsätzlichen Vorgehensweise:

  1. Schritt: Das Gerüst muss sich im eingefahrenen Zustand befinden. Die Gelenkarme sollten zum Motor nachrüsten zur Sicherheit mit einem Seil/Gurt abgebunden werden, da diese unter Spannung stehen und sich nicht ungewollt öffnen sollten.Handelt es sich um eine Kassettenmarkise, muss zunächst die Seitenverkleidung abmontiert werden.

2. Schritt: Die Welle muss ausgebaut/geöffnet werden. An der Seite, an der der Motor eingebaut werden soll, wird der Lagerbock aufgeschraubt und gelöst. Das Kurbelgetriebe wird anschließend vorsichtig entfernt.

3. Schritt: Aufsetzen und Montieren des Adapters an den Rohrmotor.

4. Schritt: Der Rohrmotor wird nun mit der Adapterseite in die Welle eingeschoben und befestigt. Beim Anbringen des Motors ist darauf zu achten, dass der Adapter stabil in der Welle sitzt und der Kopf bis zum Anschlag in der Welle eingesteckt ist. Unter Umständen müssen Lager und Lagerbock ausgetauscht werden. Wird zu dem Rohrmotor ein dazugehöriger Lagerbock mitgeliefert, sind die Angaben des Herstellers zu beachten. Bei einem Funkmotor ist darauf zu achten, dass die Antenne nicht eingeklemmt oder beschädigt wird. Die Markisenwelle wieder einbauen oder schließen.

5. Schritt: Nach dem fertigen Einbau werden die Steuerungsleitungen installiert und an die Stromversorgung angeschlossen. Hier sind die Vorschriften zur Installation der Elektrotechnik zu beachten! Der Anschluss sollte von einem Fachmann übernommen werden.

6. Schritt: Einstellung der Endlagen. Die Punkte an denen der Sonnenschutz beim Ausfahren und beim Einfahren Stoppen sollen, müssen gegebenenfalls eingestellt werden. Wird der Motor von einem Prozessor gesteuert, ist eine Einstellung oft nicht nötig, wenn entsprechende Sensoren integriert sind. Bei einer Funksteuerung wird die Fernbedienung für den Betrieb eingelernt. Die Endlagen sind nach der Einstellung automatisch gespeichert. Verfügt der Motor über eine mechanische Endschaltung, werden die Abschaltpunkte manuell am Motorkopf eingestellt.

7. Schritt: Nach dem Einbauen des Motors und der Einstellung des Systems, wird abschließend das Gehäuse wieder aufgesetzt, geschlossen und alles befestigt.

Der Sonnenschutz kann fortan bequem elektrisch bedient werden oder funktioniert je nach Steuerungsart sogar vollautomatisch.

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