Rasenpflege im Herbst: Den Rasen winterfest machen

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Rasenpflege im Herbst

Um sich im Frühjahr an einem schönen Rasen erfreuen zu können, musst du ihn winterfest machen

Wenn es im Herbst draußen langsam kälter wird und die Bäume ihre Blätter verlieren, wird es Zeit, dass du deinen Rasen winterfest machst. Rasenpflege im Herbst ist sehr wichtig, damit du dir sicher sein kannst, dass dein Rasen auch nach einem harten Winter wieder sprießt. Wenn du dich an die nachfolgenden Schritte hältst, wird dein Rasen den Winter garantiert gut überstehen und du kannst dich schon darauf freuen, ihn im Frühjahr wieder zu genießen. Insbesondere wenn dein Rasen einen trockenen und strapaziösen Sommer hinter sich hat, solltest du ihn im Herbst ausreichend und sehr liebevoll pflegen, bevor der nahende Winter ihn wieder an seine Belastungsgrenze heranführt.

Rasenpflege im Herbst beginnt mit einer sorgfältigen Mahd

Der erste Schritt auf dem Weg deinen Rasen winterfest zu machen, besteht darin, ihn zu mähen. Dabei solltest du beachten, ihn nicht ganz so kurz zu schneiden, wie im Sommer. Denn wenn er etwas länger ist, kann Frost ihm weniger anhaben. Die exakte Höhe des Schnitts richtet sich danach, welche Art von Rasen du dein Eigen nennst. Sowohl Gebrauchsrasen als auch Schattenrasen können ohne Bedenken auf eine Schnitthöhe von 3 bis 5 Zentimetern zurückgeschnitten werden. Zierrasen hingegen überwintert am besten, wenn er im Herbst auf eine Höhe von 2 Zentimetern zurückgeschnitten wird. Ein Sonderfall ist sogenannter Kräuterrasen, der vor dem Winter eine Höhe von 6 bis 10 Zentimetern aufweisen darf. Die finale Mahd vor dem Winter sollte außerdem nicht zu spät erfolgen, da dein Rasen das Mähen am besten verträgt, wenn er noch wächst. Da dies nur der Fall ist, wenn Außentemperaturen über 9 Grad herrschen, ist es wichtig, dass du den Zeitpunkt, an dem du deine Rasenpflege im Herbst beginnen möchtest, gut wählst und dich ab Anfang Oktober zum Mähen bereithältst.

Rasenpflege mähen
copyright: pixabay

Im Herbst zu vertikutieren kann sehr gut für deinen Rasen sein

Nach dem Rasenschnitt, mit dem du die Rasenpflege Herbst eingeleitet hast, ist es empfehlenswert zu prüfen, ob ein Vertikutieren deines Rasens Sinn ergibt. Denn dies ist eigentlich erst dann der Fall, wenn der Rasenfilz dicker als 5 Millimeter ist. Um verlässlich festzustellen, wie hoch der Rasenfilz in deinem Rasen schon ist, genügt es mit dem Spaten ein kleines Stück Rasen abzustechen. Falls sich bei dieser Probe herausstellt, dass der Rasenfilz schon etwas voluminöser ist, kann es nicht schaden, wenn du deinen Rasen vor dem Winter vertikutierst. Allerdings wird empfohlen, Rasen spätestens bis Ende Oktober zu vertikutieren, da er ansonsten durch einsetzenden Frost Schaden nehmen kann. Ein weiterer wichtiger Aspekt, den du beim Vertikutieren unbedingt beachten solltest, ist die Einstellung der Messer. Denn wenn diese zu tief in den Boden schneiden, entfernst du nicht nur den Rasenfilz, sondern ziehst auch die Wurzeln deines Rasens in Mitleidenschaft. Um dies zu verhindern, kannst du die Messer so einstellen, dass Sie den Boden nur leicht anritzen. Entfernter Rasenfilz muss vom Rasen entfernt werden. Denn wenn dieser auf dem Rasen verbleibt, begünstigt dies unter anderem Pilzkrankheiten, die deinen Rasen befallen.

Durch Herbstdünger wird dein Rasen nachhaltig gestärkt

Ein beliebter Fehler, der ambitionierten Hobbygärtnern bei der Rasenpflege im Herbst häufiger passiert, ist die Verwendung des falschen Düngers. Denn oftmals wird noch etwas von dem im Frühjahr übrig gebliebenen Rasendünger verwendet. Da im Frühjahr aber mit stickstoffbasiertem Dünger gearbeitet wird und im Herbst kaliumhaltiger Dünger verwendet werden sollte, da dieser besser gegen Frost und Kälte hilft, ist dies nicht ratsam oder empfehlenswert. Der Einsatz des falschen Düngers ist aber nicht schlimm und verursacht keine Schäden oder Komplikationen. Der Nachteil ist, dass dein Rasen nicht optimal auf den Winter vorbereitet ist und nicht genau die Nährstoffe bekommt, die ihn robust und resistent gegen die oft schlechte Witterung im Winter machen. Die Ausbringung des Herbstdüngers sollte nicht zu spät erfolgen, da dein Rasen ihn und die in ihm enthaltenen Nährstoffe nicht aufnehmen kann, wenn es kälter als 9 Grad ist. Um das Wurzelwachstum deines Rasens nicht zu hemmen, solltest du darüber hinaus unbedingt die Dosierungsangaben deines gewählten Düngers beachten. Die können nämlich von Produkt zu Produkt variieren, müssen aber auf jeden Fall eingehalten werden. Um zu gewährleisten, dass dein Rasen gleichmäßig gedüngt wird und es keine Stellen gibt, die ohne Dünger auskommen müssen, ist es angesagt, einen Streuwagen zu nutzen.

Kahle Rasenstellen durch Nachsaat ausbessern

Von allen Jahreszeiten eignet sich der Herbst perfekt dazu, eine Nachsaat auszubringen, um lichte Stellen wieder zu einem vollwertigen Stück Rasen zu machen. Dies liegt in erster Linie an den idealen Witterungsbedingungen im Herbst, da sowohl ausreichend Wärme als auch Feuchtigkeit vorhanden sind. So sind die Böden im Herbst normalerweise noch relativ warm durch den vorangegangenen Sommer, was den ausgebrachten Rasensamen entgegenkommt. Außerdem begünstigt der im Herbst vermehrt vorkommende Regen den Keimprozess, wodurch Stellen, die nachgebessert werden müssen, schneller wieder ansehnlich sind. Damit der Rasen gleichmäßig nachwächst, solltest du wie folgt vorgehen:

  • Zuerst müssen die auszubessernden Stellen aufgelockert werden.
  • Danach ist es sehr wichtig, den Boden von Steinen und Pflanzenresten zu befreien.
  • Ein leichtes anwalzen des Bodens sorgt dafür, dass der Rasensamen sich gut mit dem Boden verbinden kann.
  • Anschließend wird die Nachsaat per Hand ausgebracht. Aufgrund der geringen Fläche lohnt es sich in der Regel nicht, einen Streuwagen zu nutzen.
  • Wenn die Rasensaat in den Boden eingebracht wurde, müssen die betreffenden Stellen für 4 Wochen durchgehend feucht gehalten werden.

Den Rasen im Winter sauberzuhalten begünstigt das Wachstum

Wenn du möchtest, dass es deinem Rasen den gesamten Winter über sehr gut geht, musst du ihn auch im Winter regelmäßig pflegen. Dies bedeutet zum Beispiel, Laub und Fallobst von ihm zu entfernen. Denn wenn ständig feuchtes Laub auf deinem Rasen liegt, begünstigt dies unter anderem Schimmelbildung. Insbesondere der sogenannte Schneeschimmel, der nicht durch Schnee entsteht, sondern eine Pilzkrankheit ist, kann deinem Rasen im Winter stark zusetzen. Da die Ausbreitung von Schneeschimmel durch herumliegendes Laub verstärkt wird, ist es so elementar, dieses mindestens zweimal in der Woche zu entfernen. Dies gilt übrigens auch für Fallobst, da der Zersetzungsprozess von diesem ebenfalls nicht gut für deinen Rasen ist. Außerdem verhindert Laub, welches großflächig auf deinem Rasen liegt die Lichtaufnahme, was ihm ebenfalls nicht guttut. Um das Laub von deinem Rasen zu entfernen, reicht eine normale Harke aus. Falls du es dir aber noch etwas leichter machen möchtest, kannst du auch deinen Rasenmäher mit hochgestelltem Schneidwerkzeug nutzen und das Laub in dessen Fangbehälter sammeln. Wenn du regelmäßig das Laub von deinem Rasen entfernst, kannst du auch davon ausgehen, dass er ausreichend belüftet wird und vor allem keine Pilzerkrankungen auftreten. Falls du wie zuvor vorgeschlagen auch Dünger mit Kalium genutzt hast, bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite, da das im Dünger enthaltene Kalium ebenfalls Schneeschimmel und anderen Erkrankungen vorbeugt.

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Rasenpflege im Herbst: Die wichtigsten Tipps in Kürze

Bei Umsetzung der vorangegangenen Pflegehinweise kannst du dich über einen herrlichen Rasen im Frühjahr freuen. Wie erwähnt musst du aber insbesondere bei den Stellen, die nachgesät wurden, verstärkt darauf achten, diese stets feucht zu halten und bei ausbleibendem Regen sogar zu wässern. Außerdem ist es elementar, Laub vom Rasen fernzuhalten, um Schäden zu vermeiden, das entfernte Laub kann ebenso wie der beim Vertikutieren anfallende Rasenfilz als Mulchmaterial für deine Beete genutzt werden.

Weiterführende Tipps wie die richtige Rasenpflege im Sommer bekommst du ebenfalls bei uns.

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