Den Carport für den Winter rüsten

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© Marykit - shutterstock.com

Der Carport schützt als überdachter offener Unterstand die Fahrzeuge vor Niederschlag und leichten Frost, der ein lästiges Eiskratzen vermeidet. Stehen jedoch am Ende des Jahres die kalten und frostigen Monate vor der Tür, muss nicht nur das Auto winterfest vorbereitet, sondern auch das Bauwerk auf den Winter vorbereitet werden.

Damit der Unterschlupf den Winter und die, damit begleitenden, Extreme des Wetters jedes Jahr sicher übersteht, sollte er bereits in seiner Konstruktion und Beschaffenheit bestimmte Eigenschaften aufweisen. Trotzdem müssen vorher verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, die der Schadenfreiheit, Sicherheit und Standfestigkeit dienen.

Gerüstet durch Konstruktion und Beschaffenheit

Baulichkeiten sollten über eine Konstruktion und Beschaffenheit verfügen, die sie das ganze Jahr über gegen alle Wetter- und Klimasituationen widerstandsfähig machen. Insbesondere in der kalten Jahreszeit muss der Unterstand auf einem frostsicheren Fundament stehen, wobei die darauf fest montierten Pfosten, vor allem, wenn sie aus Holz bestehen, keinen direkten Kontakt zum Boden haben sollten, sondern bodenfrei auf resistenten Metallfüßen stehen.

Während Gebilde aus beschichtetem Aluminium oder rostfreiem Stahl Schnee und Frost reaktionslos widerstehen, müssen Modelle aus Holz besonders geschützt werden. Zum optimalen Holzschutz gehören zum einen ein hochwertiges Material und eine konstruktive Beschaffenheit, die sich durch eine wasserabweisende Formgebung auszeichnet. Existieren im Holz Lagermulden, Risse oder Nischen, in denen sich Wasser sammeln kann, verursacht das nicht nur Feuchtigkeitsschäden, sondern auch eine schädigende Eisbildung. Im Weiteren muss Holz mit geeigneten Grundierungen und Lasuren vor sämtlichen Umwelteinflüssen, wozu auch Frost, Schnee, Eis und Schmelzwasser gehören auf allen Flächen geschützt werden.

In jedem Winter ist hier zu Lande mit viel Schnee und Eis zu rechnen, die auch einem Autoabstellplatz zu schaffen machen. Entsprechend müssen Dachform und Konstruktion des Daches belastbar sein. Ist ein Komplex mit einem Flachdach konstruiert, bekommt es vor allem in Regionen oder Monaten mit sehr starkem Schneefall schwerwiegende Probleme. Das Dach kann aufgrund der hohen Lasten, die dicke Schneeschichten mit sich bringen, zusammenstürzen. Sehr gute Bedingungen bieten diesbezüglich Satteldach Konstruktionen. Sowohl Schnee als auch Schmelzwasser finden bei einem Satteldach keinen langen Halt. Auch die Dacheindeckung des Unterstandes sollte entsprechend konstruiert und beschaffen sein, dass der Unterstand Schnee und herabstürzende, häufig sogar immens große, eisige Hagelkörner schadenfrei übersteht. Jede Anfertigung ist statisch für eine bestimmte Schneelast konstruiert, wobei die Mindestlast nach vorgeschriebener DIN Norm bei mindestens 85 kg pro Quadratmeter betragen muss.

Besitzt er eine hochwertige und der winterlichen Klimaregion entsprechende stabile Konstruktion, einen starken Aufbau und eine widerstandsfähige Beschaffenheit, ist der Unterstand technisch und substanziell für eiskalte Winter mit schweren Schneefällen, Hagel, Eis, Frost und Winterstürmen bestens gerüstet.

Check vom Fundament bis zum Dach

Auf die optimalen bautechnischen Eigenschaften allein darf man sich jedoch nicht sorglos verlassen. Die Zeit hinterlässt auch an dem stabilsten Konstrukt ihre Spuren, die, wenn sie ignoriert werden, in harten Wintern schwere Folgen verursachen können. Zu empfehlen ist es, rechtzeitig vor dem Eintritt der eisigen Jahreszeit den gesamten Unterstand vom Fundament bis zum Dach auf seinen Zustand hin gründlich zu überprüfen.

Das Fundament und der Boden sollten beispielsweise auf Halt, Dichtung und eventuelle Risse geprüft werden. An den tragenden Pfosten sollten die Bodenverankerungen hinsichtlich ihrer Stabilität begutachtet werden. Die Verbindungen der Verankerungen, Pfosten und Balken bei Bedarf fest nachziehen, sollten sie sich gelockert haben. Bei einem Modell aus Holz sollte auf Risse, Beschädigungen und den Zustand der Schutzlasur geachtet werden, während bei Metall-Varianten die Beschichtung hinsichtlich Korrosion, Rost und Kratzern zu prüfen ist.

Besteht der überdachte Unterstand aus Mauerwerk, ist auf den Zustand der Mörtelschichten zu achten. Beim Dach ist insbesondere die Stabilität der Dacheindeckung wie Ziegel, Bitumen, Dachplatten, Begrünung und auch der Zustand eventueller Solaranlagen zu inspizieren.

Sehr wichtig ist es das Entwässerungssystem zu überprüfen, sodass im Winter die Schneeschmelze ordentlich abfließen kann. Sind Bereiche beispielsweise verstopft, müssen diese wieder freigesetzt werden. Staut sich Wasser im Entwässerungssystem, bildet sich im Winter Eis und die Rohre können platzen. Auch Beschädigungen an der Regenrinne oder den Abflussrohren sollten rechtzeitig repariert werden.

Besitzt ein Bauwerk einen Geräteraum, in dem auch Türen, Fenster oder Elektrik installiert sind, muss auch dieser rundum vor dem Winter auf Sicherheit, Dichtheit und Stabilität kontrolliert werden.

Welche Maßnahmen sind regelmäßig notwendig?

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© Lester Balajadia – shutterstock.com

Besitzt ein Unterstand Schwachstellen, müssen entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, wozu beispielsweise das neue Imprägnieren und Lasieren des Holzes gehört, die Reinigung der Abflüsse und notwendige Reparaturarbeiten gehören.

Zur Sicherheit sollte das Dach von einem Fachbetrieb wetterfest gewartet und notfalls saniert werden. Wird ein sturm- oder schneereicher Winter erwartet, sollten, insbesondere bei leichten Flachdächern oder Überdachungen mit einer dafür zu geringen statischen Schneelast, Vorkehrungen getroffen werden, wie beispielsweise zusätzliche Stützen oder Abdichtungen.

Um das Bauwerk Wetter standhaft zu rüsten, müssen auch Vorbereitungen wie das Entfernen von modrigem Laub und die Bereitstellung von intakten Wintergeräten getroffen werden. Schneeschieber und Streumittel sollten griffbereit sein, damit die Anlage sowie die Auffahrt an schnee- und eisreichen Tagen genutzt werden kann. Es sollten auf keinen Fall Streusalze verwendet werden, da diese nicht nur die Umwelt schädigen, sondern auch Gift für Holz und Metall sind.

Der Carport schützt durch sein Dach zwar vor leichtem Frost, dass ein Eiskratzen an den Fahrzeugen verhindert, jedoch kann es bei hohen Minusgraden im Winter dennoch zu starkem Frost und Eisbildungen kommen, die die Fahrzeuge befallen. Steht er mit seinen offenen Seiten ungünstig zur Wetterseite oder herrscht ein wilder Schneesturm sollten die Fahrzeuge darunter zusätzlich geschützt werden. Reicht er in seinem Wesen für einen entsprechenden Schutz vor Schneestürmen oder schwerem Frost nicht aus, können Abdeck- und Schutzplanen helfen.

Es ist ratsam, vor dem Eintreten eines schweren Winters auch noch mal den Versicherungsschutz zu prüfen, da unverhofft schwere Schneefälle, Hagel und Winterstürme Schäden an dem überdachten Unterstand verursachen können.

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