Gebäude aus Holz benötigen nach dem Aufbau mit unbehandeltem Holz einen Erstanstrich, während für bereits langjährig bestehende Häuschen zuweilen ein auffrischender und schützender Renovierungsanstrich erforderlich ist.
Wer seinen Schuppen streichen will oder gar muss, sollte in der Behandlung von Holz und Altholz einige wichtige Aspekte beachten. Damit Besitzer langfristig Freude an ihrem Schmuckstück aus Holz im Garten haben, ist es notwendig, bei dem Anstrich gründlich, sorgfältig und in bestimmter Art und Weise vorzugehen.
Holzschutz vor Umwelteinflüssen
Gartenhäuser werden in der Regel aus den starken, tragfähigen und widerstandsfähigen Hölzern von Nadelbäumen wie der Kiefer, Lärche, Fichte oder auch der Douglasie gefertigt. Allerdings ist der pflanzliche Naturrohstoff Holz auch empfindlich gegen Witterungseinflüsse wie Regen, Schnee, Wind und Frost sowie gegen Umwelteinflüsse wie Sonnenstrahlen, UV-Strahlen, Insekten und Mikroorganismen wie Bläuepilz oder Schimmelpilz.
Diese Einflüsse können auf das Holz bzw. das ganze Gebilde verheerende Folgen haben. Das Material verwittert und wird rissig, spröde, instabil, brüchig, verzieht sich, schrumpft, quillt auf oder vergraut, verfault und schimmelt.
Damit das kleine Holzhaus im Garten vor diesen Einflüssen und Folgen geschützt wird, bedarf es eines entsprechenden Holzschutzes.
Wer den Schuppen bepinseln will, muss zunächst auf die “nackte” unbehandelte Holzschicht ein geeignetes Holzschutzmittel als Grundierung auftragen. Es gibt verschiedene Holzschutzmittel und Schutzlasuren.
Hölzer wie Kiefernholz, Lärchenholz, Fichtenholz oder Douglasienholz bedürfen stets eines Mittels gegen Bläuepilz. Bei Holzarten wie Teak, Eiche, Robinie oder Bangkirai und bearbeitetem Material wie kesseldruckimprägniertes Holz kann auf einen Bläueschutz verzichtet werden.
Die Grundierung sollte, angepasst auf das Holz und seinem Verwendungszweck, umfassend vor Bläue, Schimmel, Pilze, Feuchtigkeit, Fäulnis und schädigenden Insekten schützen. Täglich der Sonne ausgesetzt, sollte das Gebäude des Weiteren mit einem schützenden UV-Filter gestrichen werden. Bereits bei der Wahl der Grundierung ist darauf zu achten, welche Art von Folgeanstrich zum Streichen geplant ist!
Trendiger Farbanstrich oder natürlicher Holz Look?
Das Gartenhaus kann mit verschiedenen Mitteln angestrichen werden. Vor dem Projekt ist genau zu überlegen, welche Behandlung für das Holz oder für die Optik infrage kommt. Es gibt transparente und getönte Lasuren, Öle und auch Lacke bzw. deckende Farben.
Soll die natürliche Holzfarbe und Maserung beibehalten werden, eignen sich zum Anmalen passende Holzlasuren und Holzöle. Lasuren sind vor allem für Weichhölzer geeignet, verfügen über eine schwache Pigmentierung, dringen tief in das Holz ein und können nicht abblättern.
Sie schützen das Holz wie eine Creme die Haut und verleihen ihm einen besonderen Charakter. Zu beachten ist, dass transparente Lasuren in der Regel keinen UV-Schutz bieten. Mit einer pigmentierten und tönenden Lasur in dunklen Farben ist ein höherer UV-Schutz gewährleistet.
Eine Lasur sollte alle 2 bis 3 Jahre erneuert werden, um das Holz optimal zu schützen. Es gibt auch transparente UV-Schutz-Öle, die auf den Farbanstrich aufgetragen werden können.
Zu beachten ist, dass nach der Lasur bei späteren Anstrichen nur der gleiche oder ein dunklerer Lasurton verwendet werden kann. Holzschutzöle sind insbesondere für Harthölzer geeignet, bieten Schutz sowie natürliche Pflege und bewahren die natürliche Holzmaserung.
Ein gutes Holzöl sorgt bei Hölzern wie Lärchenholz für Widerstandsfähigkeit und Schutz vor Umwelteinflüssen. Auch für Holzöle gibt es bestimmte Tönungen, die der entsprechenden Holzart angepasst sind.
Gartenhäuser aus Holz lassen sich auch wunderbar farblich und kreativ gestalten. Im Trend liegen vor allem Schwedenrot, Schwedenblau, Weiß und Kombinationen wie Rot & Weiß oder Blau & Weiß sowie Töne wie Olivgrün, Steingrau, Orange, Mahagoni, Hellblau, Naturholzfarben und individuell kreative Farbmischungen.
Die Bandbreite an Holzfarben für Gartenhäuser ist sehr weitreichend, sodass Sie ein individuelles Design und eine besondere Ausstrahlung verleihen können.
Zugrunde liegen Lackfarben, die über eine hohe Deckkraft, Pigmentierung und einen hohen dauerhaften UV-Schutz verfügen.
Die natürliche Holzfarbe und Holzstruktur wird dabei überdeckt. Farblacke sind jedoch empfindlicher als Lasuren oder Holzöle. Mit der Zeit können Lacke abplatzen und bröckeln. Bei der Auswahl der Farbsubstanz ist es zu empfehlen, eine Wetterschutzfarbe zu verwenden.
Vor einem weißen Anstrich sollte eine entsprechende Grundierung erfolgen, damit es zu keinem Gelbstich kommt.
Gleich, welches Mittel gewählt wird, es sollte darauf geachtet werden, dass es sich um ein hochwertiges Produkt handelt, dass das Holz atmen lässt und resistent gegen Nässe, Schimmel und UV-Strahlen sowie regulierend auf Feuchtigkeit wirkt.
Altes Holz neu streichen – worauf ist zu achten?
Sehr häufig wird ein altes Haus neu gestrichen. Besonders sehr alte und schon verfallen erscheinende Modelle werden zunehmend neu renoviert, da sie häufig über eine besondere Attraktivität, einen charmanten Baustil oder sogar antik sind und über eine Denkmalqualität verfügen.
Aber selbst, wenn man einfach nur einen Abriss verhindern und eine Restaurierung oder Auffrischung vornehmen möchte, kann auch das alte originale Holz neu gestrichen werden.
Zu berücksichtigen ist, dass alte Gartenhäuser, die vor mehreren Jahrzehnten das letzte Mal gestrichen wurden, mit Farben und Lacken besetzt sein können, die Bleizusätze oder andere Schadstoffe enthalten.
Beim Abschleifen solcher Farben kann ein Staub entstehen und eingeatmet werden, der gesundheitsschädlich ist.
Dementsprechend sollte beim darauf geachtet werden, dass man bei der Arbeit eine entsprechende Schutzmaske trägt!
Erscheint das alte Holz an der Oberschicht stark verwittert oder verfallen, muss nicht nur die alte Farbschicht entfernt werden, sondern es muss auch bis zur gesunden Holzschicht mit bestimmten Schleifern abgeschliffen werden, bevor neu lackiert wird!
Arbeitsanleitung zum Gartenhaus streichen
Ein Gebäude renovieren bedeutet oft nicht nur viel Arbeit, sondern bedarf auch einer richtigen Vorgehensweise. Die Arbeit mit Holz und das Malen bereitet viel Freude, jedoch muss es auch gründlich und gut geplant angegangen werden.
1. Schritt: Vorbereitung
Das Gartenhaus muss rundum gründlich gereinigt werden. Um das Gebäude herum sollte der Boden mit Folie oder etwas ähnlich Geeignetem gut abgedeckt werden, damit keine Farbe, Lasuren, alte schädliche Farbreste oder Lösungsmittel ins Erdreich gelangen können.
Ebenso müssen vor bemalen Fensterrahmen und Türen abgedichtet werden. Schmutz und loser Lack müssen zunächst abgebürstet werden. Soll das Gebilde mit Wasser abgespritzt werden, muss es bis zum nächsten Schritt erst vollkommen trocknen.
2. Schritt: Schleifen und Abschleifen alter Farbe
Ist das Holz sauber und trocken, geht es an das Schleifen der Oberfläche und das Abschleifen alter Farbreste. Zum Schleifen wird Schleifpapier mit einer mittleren Körnung, ein Schleifklotz oder auch Stahlwolle verwendet.
Bei hartnäckigen Farbschichten kann auch eine Schleifmaschine oder Bohrmaschine mit Schleifaufsatz verwendet werden.Es ist darauf zu achten, dass der Schleifvorgang behutsam erfolgt und auch die Schleifmittel, entsprechend der Empfindlichkeit des Holzes, sorgfältig ausgewählt werden.
Der Schleifprozess erfordert viel Geduld. Im Anschluss muss der Schleifstaub gründlich entfernt werden, bevor es mit der Grundierung weitergeht.
3. Schritt: Grundierung
Sofern das Holz bei einem Neukauf nicht schon imprägniert ist, muss eine schützende Grundierung auf das rohe unbehandelte oder frisch abgeschliffene Holz aufgetragen werden. Für das Auftragen der Grundierung sind passende Pinsel zu empfehlen.
Die Grundierung wird häufig auch noch besser und effektiver mit einer Schaumstoffrolle aufgetragen. Der Anstrich mit der Grundierung sollte zweimal erfolgen. Es ist darauf zu achten, dass keine Stelle ausbleibt.
Der Anstrich erfolgt Brett für Brett und stets in der Richtung der Maserung! Wird ein Haus neu aufgebaut, ist es zu empfehlen, den Holzschutz bei unbehandeltem Holz schon vor dem Aufbau aufzutragen, da nach dem Aufbau viele Stellen nicht mehr erreicht werden können.
Die Grundierung muss mindestens 3 Stunden trocknen. Es sollte stets die Trocknungszeit der Herstellerangaben beachtet werden. Erst wenn das Holz vollkommen trocken ist, kann mit dem eigentlichen Anstrich begonnen werden.
4. Schritt: Anstreichen
Das Gebäude kann nun mit der Lasur, dem Öl oder dem Farblack gestrichen werden. Die zu streichende Fläche muss sauber und trocken sein.
Auch hier ist darauf zu achten, dass mit dem Pinsel immer entlang der Holzmaserung von jedem einzelnen Brett gestrichen wird. Es ist zu empfehlen, das Haus zweimal oder sogar dreimal zu lackieren.
Besonders Seiten, die zur Wetterseite nach Süden oder Westen ausgerichtet sind, sollten eher dreimal gestrichen werden, ebenso wie Schnittkanten und Stirnkanten. Die Streichbewegung sollte langsam und möglichst behutsam erfolgen, damit ein gleichmäßiges Farbergebnis erzielt wird.
Die Pinselborsten sollten gut in die Fugen eindringen können. Das Anstreichen sollte in jedem Fall bei trockenem Wetter erfolgen. Auch zur Trocknungszeit nach dem Endanstrich sollte trockenes gutes Wetter herrschen.
Voilà! Das Gartenhaus erstrahlt in prächtiger Farbe und frischem Glanz.