Aus welchem Material sind Markisen?

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Für den etablierten Sonnenschutz an Terrassen, Balkonen und Wintergärten gibt es eine Vielzahl von praktischen, komfortablen und attraktiven Modellen. Das Angebot an Markisen auf dem Markt ist sehr vielfältig. Doch aus welchen Werkstoffen bestehen die Sonnenabdeckungen heutzutage eigentlich?

Der Stoff hat einen entscheidenden Einfluss auf die Funktion, Wirkung und die Langlebigkeit der Sonnen- und Wetterschutzanlage, weswegen bei der Anschaffung eines Sonnenschutzes auf die Art der Materie sowie auf deren Eigenschaften geachtet werden sollte.

Woraus bestehen die Elemente einer Sonnenabdeckung?

Ein Sonnenschutz besteht dem Grunde nach aus einer bestimmten Gerüstkonstruktion und einem Tuch, die beide, die wesentlichsten Elemente des Sonnendaches darstellen. Im Außenbereich sind die Aufhängungen den unterschiedlichsten Witterungs- und Klimabedingungen wie Wind, Sonnenstrahlen, Regen, Hitze und Kälte ausgesetzt, weshalb der Bedarf nach einem widerstandsfähigen Stoff entsprechend hoch ist.

Das Gestell wird in der Regel aus Aluminium gefertigt, das zur Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit mit bestimmten Profilen versehen und einer speziellen Oberflächenbehandlung (Eloxal-Verfahren) beschichtet wird, um den Werkstoff vor Korrosion und anderen Einflüssen zu schützen.

Zusätzliche Bestandteile wie Verbindungsstücke oder Aufhängungen bestehen ebenfalls aus Aluminium oder auch aus kompatiblem rostfreien Edelstahl. Die Eigenschaften von Aluminium kommen besonders zugute, da dieses Material vom Gewicht her sehr leicht ist, eine ausgezeichnete Formbarkeit in der Herstellung aufweist sowie einen wetterfesten Charakter besitzt und nicht rostet. Zudem sind mit Aluminium elegante und vielfältige Designs gestaltbar.

Das Tuch in seinem ganzen Format sorgt letztendlich für den wohltuenden Schatten bei intensiv strahlender Sonne, vor Überhitzung und den Schutz vor so einigen anderen äußeren Einflüssen. Sehr ähnliche Sonnenschutzanlagen gab es schon in der Antike.

Doch während, zu früheren Epochen Elemente wie Segeltücher, Tierfelle oder verschiedenste Naturstoffe, auf eine Holzkonstruktion gespannt, für den Sonnenschutz verwendet wurden, werden heute vorwiegend aufwendig entwickelte Kunststoffe eingesetzt. Mit der Entwicklung anspruchsvoller Systeme und neuer Technologien änderten sich auch die Materialien und Qualitäten für die Tücher.

Heute bestehen diese Stoffe hauptsächlich aus Acryl, PVC oder Polyester, da sie Anforderungen wie Widerstandsfähigkeit gegen starke Wind- und Wetterverhältnisse, eine hohe Stabilität und Langlebigkeit, Pflegeleichtigkeit, UV-Strahlenschutz, Lichteinflüssen, funktionelle Kompatibilität mit integrierten Hightech-Systemen und eine Vielfalt an optischen Gestaltungsmöglichkeiten gerecht werden.

Arten und Eigenschaften der verschiedenen Stoffe

Vereinzelt gibt es auch heute noch Werkstoffe, die aus natürlichen Produkten, wie beispielsweise Baumwolle, Leinen oder Stoffgemischen gefertigt werden. Nachteile sind jedoch, dass sie sehr schnell ausbleichen und den starken Beanspruchungen, denen sie ausgesetzt sind, längerfristig nicht gewachsen sind.

Eine weitverbreitete und beliebtere Variante stellt Acryl dar. Das Tuch wird aus einem spinndüsengefärbten Garn der chemisch hergestellten Polyacrylfaser produziert. Es wird beim Spinnen eingefärbt, wodurch es hoch lichtbeständig und farbecht wird. Der Einfluss von Tages- oder Sonnenlicht verändert dadurch die Farbe des Sonnenschutzes nicht. Tücher aus Acryl sind zudem äußerst beständig gegenüber ultraviolettem Licht (UV-Strahlen).

Der Acryl Stoff wird nach dem Färben und Spinnen in der Regel zusätzlich mit einer Imprägnierung versehen, wodurch es wetterfest, fungizid und Schmutz abweisend wirkt. Es wird sehr häufig bei Gelenkarmmarkisen eingesetzt.

Das Tuch wird in der Regel in 1, 20 m breiten Bahnen produziert, miteinander vernäht oder geklebt und an den Seiten gesäumt. Aufgrund der Beschaffenheit des Materials lassen sich diese Markisentücher mit zahlreichen Farben, Mustern und Drucken gestalten.

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Der thermoplastische Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC) wird insbesondere für Modelle eingesetzt, die permanent den unterschiedlichsten Wetterverhältnissen ausgesetzt sind. Dazu gehören vor allem Regenmarkisen oder Markisoletten. Während starre Varianten, wie beispielsweise Korbmarkisen, häufig aus Kostengründen mit einem reinen PVC-Tuch bespannt werden, nutzt man für bewegliche Modelle, die gerollt oder gefaltet werden, ein flexibles mit PVC beschichtetes Polyestergewebe, da dieses nicht brechen kann.

Dies zeigt sich extrem witterungsbeständig, stabil und Schmutz abweisend. Regen, Schnee und Laubfall haben hier Mühe durchzudringen oder das Tuch zu beschädigen. Aufgrund seiner Blickdichte dient es auch gleichzeitig als Sichtschutz.

Allerdings gibt es auch gröbere Gewebearten aus PVC, die etwas Licht durchlassen. Der Stoff aus PVC ist vollständig recycelbar.

Sehr häufig wird auch ein Gewebe aus Polyester für die Fertigung genutzt. Der große Vorteil von diesen Stoffen ist ihre Leichtigkeit und Flexibilität. Die Polyesterfaser verfügt über eine höhere Festigkeit als Acryl.

Das Stoffgewebe zeigt es eine hohe Reißfestigkeit. Der Stoff beweist gerade bei Rollmarkisen ein optimales Wickelverhalten. Allerdings muss das Polyestergewebe bei der Fertigung mit entsprechenden Mitteln imprägniert werden, die den Stoff vor UV-Strahlung schützen. Das Material ist von seiner Substanz her nicht UV-beständig!

Nicht oder unzureichend imprägnierte Materie aus Polyester droht zu verblassen und ihre Festigkeit zu verlieren. Sehr häufig wird es ebenso wie Acryl für ein geeignetes Produkt dem Verfahren der Spinndüsenfärbung unterzogen.

Es gibt auch Elemente, die mit dem “Lotus-Effekt” ausgestattet sind. Dabei handelt es sich um ein selbstreinigendes Equipment, das mit der “Nanotechnologie” behaftet ist. Inspiriert von der Lotusblüte, die aufgrund ihrer Oberflächenbeschaffenheit Wasser abperlen lässt und Schmutz keine Haftungschancen bietet, wurde der Effekt der Technologie nach diesem Phänomen benannt.

Dabei handelt es sich um Nanopartikel aus Siliciumdioxid, mit denen die Oberflächen der Tuchfasern von allen Seiten ummantelt werden. Das Wasser hat keine Haftungsgrundlage und muss abfließen. Dabei reißt das abperlende Wasser Staub und Verschmutzungen mit hinunter, sodass sich der Sonnenschutz quasi von selbst reinigt.

Moderne Verarbeitung der Werkstoffe

Die Verarbeitung erfuhr in den letzten Jahren eine neue Entwicklung. War es früher üblich, das Material mit Nähten zu verbinden oder zu umsäumen, werden heute die Kunststoffmaterialien wie Acryl oder Polyester entweder mit verschiedenen Techniken und farblosem Klebstoff geklebt oder thermisch durch ein chemisch freies Hochfrequenz-Schweißverfahren miteinander verbunden. Durch diese modernen Techniken wird das Element entschieden langlebiger und stabiler.

Die früher angewandten Nähte waren häufig anfällig gegenüber UV-Licht und weniger stabil, sodass die Markisen häufig repariert werden mussten. Mit der Klebe- oder Schweißtechnik erfährt es eine höhere qualitative Verarbeitung.

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