Carport am Haus anbauen – So muss das!

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Der Anbau von einem Carport an ein Haus stellt eine effektive und nützliche Alternative mit verschiedenen Vorteilen im Vergleich zu einem frei stehenden Carport dar. In sehr vielen Fällen wird der Anbau nicht gleichzeitig mit dem Neubau eines Hauses durchgeführt, sondern erst nachträglich.

Ebenso entscheiden sich viele Eigentümer eines schon sehr langen bestehenden Hauses dafür, das Anwesen mit einem attraktiven überdachten Stellplatz direkt am Haus zu modernisieren.

Grundsätzlich kann, sofern die Lage es ermöglicht, ein Carport auch nachträglich am Haus erfolgen. Dabei sind jedoch einige Aspekte unbedingt zu berücksichtigen.

Carport anbauen

Was ist rechtlich zu beachten?

Erfolgt der Anbau an ein Haus sehr viel später als der Neubau des Gebäudes, gibt es rechtlich einiges zu bedenken. Dazu gehört in erster Linie die Baugenehmigung. Während beim Neubau eines Hauses, bei dem der überdachte Stellplatz gleich mit aufgebaut wird, die Baugenehmigung für das gesamte Bauprojekt Geltung hat, muss für einen späteren Bau, der nachträglich stattfindet, ein separater Bauantrag für eine Baugenehmigung gestellt werden.

Denn das gilt als Erweiterung des Hauses und bedarf, anders als oft bei einem frei stehenden Autounterstellplatz, immer einer Baugenehmigung! Für eine Erweiterung an einem Haus gelten teilweise andere sowie weitere gesetzliche Vorschriften.

Ist ein Grundstück bereits mit mehreren baulichen Anlagen, wie beispielsweise einer Garage, bebaut, müssen auch weiterhin Aspekte wie die zulässige bebaubare Fläche beachtet werden.

Des Weiteren müssen bestimmte Auflagen zu den Grenzabständen, der Grenzbebauung und der Brandschutzbestimmungen erfüllt werden.

Grundsätzlich müssen die gesetzlichen Regelungen des Baugesetzbuches hinsichtlich der Zulässigkeit, der Baunutzungsverordnung, des Bebauungsplans, der Landesbauordnung des jeweiligen Bundeslandes, des Nachbarschaftsrechts sowie weitere öffentlich-rechtliche Vorschriften beachtet werden.

Ob und wie ein Carport an einem Haus aus rechtlicher Sicht angebaut werden kann, gibt das zuständige Bauamt Auskunft.

Welche Merkmale weist diese Konstruktion auf?

Eine nachträgliche Erweiterung des Hauses wird, im Gegensatz zu einem frei stehenden Objekt, an einer oder auch zwei Seiten direkt an der Wand, von beispielsweise einem Haus, befestigt.

Das bedeutet, die jeweilige Gebäudewand übernimmt die tragende Funktion eines Grundpfeilers. Auf der frei stehenden Seite wird das Konstrukt in der Regel von zwei tragenden Pfosten gestützt, für die ein Fundament angelegt werden muss.

Auch ein Neubau kann aus Holz, massivem Aluminium, Stahl oder Mauerwerk bestehen und somit harmonisch dem Gebäude angepasst werden. Dadurch, dass das Gebilde auf einer oder mehrerer Seiten von der bestehenden Hauswand getragen wird, benötigt es in der Regel nur wenige Pfeiler, wodurch zuweilen hohe Materialkosten gespart werden. Hinsichtlich des Formats gibt es auch bei Anbaumodellen Einzel- und Doppelcarport Konstruktionen.

In der Regel wird der Anlehncarport von einem Flachdach oder Pultdach mit einer entsprechenden Neigung überdacht, jedoch gibt es auch Konstruktionen bei denen passend zum Gebäude ein Giebeldach oder Walmdach möglich sind.

Des Weiteren eignet sich in Abhängigkeit der Dachform auch eine Dachbegrünung oder eine Solaranlage.

Bautechnische Voraussetzungen und Aspekte

Damit eine Erweiterung an einem Haus sicher erfolgen kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehört in erster Linie, dass nicht nur der Neubau selbst über eine geeignete stabile Statik verfügen muss, sondern auch die tragende Hauswand, an der das Gebilde befestigt ist.

Die Art der Befestigung hängt von dem Aufbau, dem Zustand und der Beschaffenheit der Wand ab. Insbesondere bei bestimmten Arten von Außenputz, verklinkertem Mauerwerk und isolierten Fassaden ist die Befestigung genauestens abzustimmen.

Es muss ebenfalls auf den Eingriff in die Isolierschicht und Dämmung der Wand achtgegeben werden. Da die Befestigung von der jeweiligen Hauswand abhängig ist, sind die entsprechenden Bauteile bei fertigen Bausätzen oft nicht enthalten.

Die Verantwortung über die statische Belastungsfähigkeit und die Eignung der Wand trägt der Bauherr.

Es ist zu empfehlen, die Eignung der Hauswand sowie die notwendige Befestigung von einem versierten Fachmann prüfen zu lassen.

Carport an ein Haus in einfachen Schritten anbauen

Sind die baulichen Eigenschaften der Wand des Hauses entsprechend der Notwendigkeit geeignet, lässt sich ein Anbau mit einem fertigen Bausatz und zugehöriger Anleitung von einem passenden Modell in einfachen Schritten selbst aufbauen.

Wichtig ist eine gründliche und sorgfältige Vorbereitung. Es ist darauf zu achten, dass ein passendes Fundament exakt und sicher unter die tragenden Pfeiler gesetzt wird, der Bausatz genau den Maßen des Wandaufbaus entspricht und die Montage an der Hauswand für Stabilität und Sicherheit sorgt.

Carport anbauen
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