Gartenhaus Aufbau – Worauf muss geachtet werden?

0
5603
planung-des-richtigen-standortes-fuer-die-markise
© Toa55 - shutterstock.com

Ein Gartenhaus dient vielen verschiedenen Zwecken, wodurch es auch unterschiedliche Modelle, Größen, Formen und entsprechende Ausstattungen gibt. Sehr viele Bauwerke gibt es als praktischen Fertigbausatz zum Selbstaufbau.

Zum Aufbau wird von den Herstellern in der Regel eine leicht verständliche und übersichtliche Anleitung mitgeliefert, die sich speziell auf das jeweilige Modell bezieht und die Montage auch für handwerkliche Laien zu einem einfachen Unterfangen werden lässt.

Dennoch muss ein Gebäude gut geplant werden und die Errichtung der Konstruktion entsprechend vorbereitet werden. Trotz unterschiedlicher Modelle lässt sich der komplette Bau von beispielsweise einem Blockbohlenhaus in ein paar grundsätzlichen Arbeitsschritten darstellen, die darüber Aufschluss geben, wie sich die Erbauung vollzieht.

Planung und Vorbereitung

Ein wichtiger Akt zu Beginn ist die optimale Wahl des Standortes im Garten, einschließlich die Berücksichtigung von Abstandsflächen zum Nachbarn sowie eventuell erforderlichen Strom- und Wasseranschlüssen. Je nach Art, Größe und Verwendungszweck ist es auch notwendig, sich bereits vor dem Kauf und vor dem Errichten über eine eventuell benötigte Baugenehmigung beim zuständigen Bauamt oder über die entsprechenden Vorschriften des Bundeskleingartengesetzes zu erkundigen.

Die Bauvorschriften variieren in den Bundesländern von Landesbauordnung zu Landesbauordnung ebenso wie die Satzungen der Gemeinden. 

Jedes Haus benötigt ein frostsicheres stabiles Fundament im Erdboden, das die Basis der Konstruktion darstellt. Das Fundament muss jeder künftige Besitzer selbst anlegen oder anlegen lassen, da dies nicht vom Hersteller übernommen wird. Je nach Voraussetzungen vor Ort sowie Modell wird häufig ein Streifenfundament, ein Plattenfundament, Punktfundament oder eine Fundamentplatte angelegt.

Das Fundament muss bereits vor dem geplanten Errichten entsprechend dem Grundriss und den statischen Gegebenheiten des jeweiligen Modells angelegt werden. Wichtig ist, dass der Beton des Fundamentes vollkommen ausgetrocknet und hart ist, wenn die Zusammensetzung erfolgen soll.

Zur Vorbereitung gehört auch die Beschaffung von allen benötigten Werkzeugen und helfenden Händen zur Unterstützung beim Bauen sowie die Planung von wettertechnisch optimalen Arbeitstagen, da weder Fundament noch Gebäude bei Nieselwetter oder Regenwetter aufgebaut werden sollten.

Allgemeine Anleitung Schritt für Schritt

Mit einem Fertigbausatz für beispielsweise ein Blockbohlenhaus wird die Errichtung einfach gestaltet. Alle Bauteile sind vorgefertigt und Verbindungstücke in der Lieferung sowie die Aufbauanleitung enthalten. Es ist zu empfehlen, vor Beginn den Lieferumfang und alle Bestandteile auf Vollständigkeit und Qualität bzw. eventueller Mängel oder Beschädigungen zu prüfen.

Die Bestandteile sollten im Vorfeld nach Wänden, Dach und Boden sowie nach Aufbauphase sortiert zurechtgelegt werden. Die Holzbohlen sollten schon vor dem Bau mit einer Holzschutzlasur vorbehandelt werden.

1. Arbeitsschritt: Errichtung der Unterkonstruktion

Als Erstes werden die Bodenbalken auf dem Fundament ausgelegt und mit den entsprechenden Verbindungsstücken wie Stahlwinkel und Schrauben verbunden und fixiert. Gegebenenfalls wird die Unterkonstruktion mit dem Fundament verdübelt. Die Bodenbalken werden im Anschluss mit den Sockelbalken verschraubt. Längs- und Querbalken müssen im rechten Winkel zueinanderstehen. Die Diagonalen müssen gleich lang sein. Die Träger müssen genau ausgerichtet werden.

2. Arbeitsschritt: Errichtung der Wände

Je nach Größe, Art und Herstelleranleitung des jeweiligen Modells werden nun die Wände errichtet oder auch zuerst der Boden ausgelegt. Bei kleinen Schuppen wird auch oft der Boden zuerst verlegt. Zum Aufbau der Wände werden die Wandprofile und Wandbohlen aufgesetzt. Wird eine bereits fertig montierte Wand geliefert, ist diese mit den Sockelbohlen und den Ecken zu verschrauben.

Einzelne Wandelemente werden nach dem Nut- und Federsystem Bohle für Bohle aufeinander gesteckt. Die Wandbohlen werden mit der Feder, nach oben gerichtet, zusammengesteckt. Eventuell müssen die Teile mit einem Gummihammer oder einem Schlagholz fixiert werden, wenn es an manchen Stellen klemmt. Feder und Bohlen dürfen dabei nicht beschädigt werden!

Zwischendurch sollte die senkrechte und waagerechte Ausrichtung der Wand mit einer Wasserwaage kontrolliert werden.

gartenhaus-aufbau
© Kzenon – shutterstock.com

3. Arbeitsschritt: Dämmung, Fenster und Türen

Sind die Wände rundum aufgebaut, werden nach der Anleitung des Herstellers die Fenster und Türen eingebaut. Ist eine isolierende Dämmung an dem Gartenhaus geplant, werden an den Innenwänden, Dachplatten oder auch am Boden Holzlatten verlegt, sodass Zwischenräume entstehen, die mit Dämmmaterial gefüllt, mit Folie belegt und mit Dielen verkleidet werden.

4. Arbeitsschritt: Dach Aufbau und Eindeckung

Stehen die Wände, werden die Dachbalken auf die Seitenwände aufgesetzt. Für ein Giebeldach sind bei einem Bausatz die Giebelelemente meist vorgeformt. Die Giebelbohlen werden zunächst an den Dachbalken der Hausecken verschraubt und die restlichen an den Seitenwänden zusammengesteckt.

Anschließend werden die Dachpfetten aufgesetzt und verschraubt. Nun können die Dachplatten aufgelegt und mit den Dachpfetten und Wandelementen verschraubt werden. Die Dacheindeckung wie z.B. Dachpappe oder Bitumenschindeln wird mit entsprechenden Nägeln fixiert. Zur Umrandung werden Zierleisten und Zierbretter angebracht. Abschließend werden Regenrinne und Abflussrohre montiert.

5. Arbeitsschritt: Fußboden, Grundierung und Anstrich

Ist das Haus aufgebaut, wird bei vielen Modellen der Fußboden im Inneren verlegt. Dafür werden die Bodenbretter oder Dielen mit einem bestimmten Abstand (z.B. 3 mm) zueinander auf die Unterkonstruktion genagelt. Auch die Bodendielen besitzen oft Nut und Feder, wodurch sie einfach zusammengesteckt werden können. Das letzte Brett muss unter Umständen passend zugeschnitten werden.

Zum Schluss werden die Fußleisten an den Wandbohlen montiert. Jetzt kann das fertig aufgestellte Gartenhaus mit einer Holzschutzlasur bzw. Grundierung außen und innen bestrichen werden. Zu empfehlen ist es, die Nuten zuerst mit einem Pinsel zu bestreichen, bevor die ganze Fläche mit einer Rolle grundiert wird.

Nach dem Trocknen kann je nach Bevorzugung die Hauptlasur, das Holzöl oder die Lackfarbe in mehreren Anstrichen aufgetragen werden.

Voilà! Der Gartenhaus Aufbau ist erfolgt und das schmucke Gartenhaus bereit zur Einweihung.

Hast du Fragen zu unseren Magazin-Beiträgen oder Produkten? Nutze dazu unsere FAQ, damit alle Unklarheiten beseitigt werden. Oder suchst du einfach nach Inspirationen für dein Bauprojekt? Dann besuche uns auf Pinterest. Dort haben wir spannende Boards für dich erstellt zu den Themen Gartenhäuser, Carports, Terrassenüberdachungen, Gartengestaltung, und vielem mehr. 

Folge uns auch gerne auf Facebook oder Instagram, damit du keine unserer neuen Artikel mehr verpasst.