Ökologischer Garten – Schrittweise zu einem noch grüneren Garten

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ökologischer garten
© cornfield - shutterstock.com

Die Ökologie umfasst Erkenntnisse aus verschiedensten naturwissenschaftlichen Bereichen, und ist ein Teilgebiet der Biologie. Im Groben befasst sie sich mit den Beziehungen verschiedener Lebewesen und ihrer Umwelt.

Es ist wichtig, diese Beziehungen genau zu verstehen, damit wir auch achtsamer mit der Natur umgehen (lernen). Der Begriff „Ökologie“ wird manchmal auch als Synonym für Umwelt- bzw. Naturschutz verwendet. Wenn von einem ökologischen Garten die Rede ist, meint man damit Gartenbau im Einklang mit der Natur.

Dabei ist auch die Nachhaltigkeit von Bedeutung. Natürliche Ressourcen sind endlich, daher braucht es einen respektvollen und verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur.

Verliert man die Nachhaltigkeit aus den Augen, könnte dies dazu führen, dass bestimmte Ressourcen für immer zerstört werden. Die Folge wäre ein Ungleichgewicht im Ökosystem, welches in weiterer Folge auch Konsequenzen für uns Menschen hat.

Möglichkeiten wie man ökologisch unterwegs sein kann

Jeder von uns kann zum Umweltschutz beitragen – dazu zählt auch ggf. ein ökologischer Garten. Meistens haben wir jedoch den Kopf voll mit anderen Dingen, oft erfinden wir auch Ausreden, warum dieses oder jenes nicht möglich ist: Zu teuer, zu aufwändig, gibt es bei uns nicht, kann ich nicht…

Dabei ist es so wichtig, einfach anzufangen. (Fast) niemand wird als perfekter Umweltschützer geboren, aber gemeinsam können wir etwas erreichen! Deshalb gibt es jetzt einige Tipps, was man im eigenen Garten optimieren kann für ein nachhaltig funktionierendes Ökosystem.

Rund um den Gartenbau

  • Keine Erde mit Torf verwenden: Für den Torf werden riesige Moorflächen zerstört, und beim Abbau werden jede Menge Treibhausgase freigesetzt.
  • Achten Sie darauf, woher Ihr Saatgut stammt! (Unbedingt Großkonzerne wie Monsanto & Co. meiden).
  • Wenn Sie einen Holz- oder Schwedenofen haben, können Sie die Holzasche zum Düngen verwenden. Auch Eierschalen eignen sich dazu!
  • Zum ökologischen Garten gehört das Mulchen, darunter versteht man das Bedecken des Bodens bis zu 10 cm mit unverrottetem organischen Material, z.B. Rasenschnitt, halbgarer Kompost oder Stroh. Ihre Pflanzen werden diese Ernährung lieben!

grünes gras in einem ökologisches gartenRegenwasser auffangen, wiederverwerten

Wenn Sie Regenwasser zum Gießen verwenden, entlasten Sie damit Wasserhaushalt und Geldbörse. Außerdem ist Regenwasser kalkfrei. Die meisten Gartenbesitzer haben deshalb eine Regentonne oder eine Zisterne, in der das Wasser gesammelt und gespeichert werden kann.

Noch ein Tipp am Rande: Verlegen Sie das Gartengießen auf die Abendstunden, denn so gelangt das Wasser direkt in den Boden, ohne zu Verdunsten.

Gartenhaus/Terrassendach

Bau Gartenhaus/Terrassenüberdachung

Die erste ökologische Entscheidung ist, sich beim Bau von Garten-, bzw. Gerätehaus, sowie Terrassenüberdachung für den natürlichen Rohstoff Holz zu entscheiden. Holz steht für Wärme und Gemütlichkeit, der Baustoff „lebt und atmet“.

Ein Gartenhaus, gebaut nach den Grundsätzen der Ökologie, sollte auch möglichst mit emissionsarmen, wasserbasierten Holzlasuren gestrichen werden.

Lösungsmittelbasierende Lasuren und deckende Lacke sind meistens mit Schadstoffen belastet, welche gesundheitliche Risiken bergen können.  Wenn Sie sich richtig viel Natur wünschen, kommt auch ein Flachdach mit Begrünung in Frage.

Das sieht nicht nur toll aus, sondern dient auch der Isolierung.

Informieren Sie sich über nachhaltige Wärmedämmung. Kokosfaser, Kork, Zelluloseflocken und Holzfaserdämmplatten sind nachhaltige und effektive Alternativen!

Erzeugung von Solarstrom

Das Dach des Gartenhauses ist nicht nur für das Sammeln von Regenwasser oder zur Begrünung optimal, Sie können es auch zur Energiegewinnung nutzen! Wie das geht? Das Zauberwort lautet Photovoltaikanlage.

Eine solche Anlage lässt sich vielfältig nutzen: Sie können Radio, TV oder einen Kühlschrank damit betreiben, die Innenbeleuchtung, aber auch eine Teichpumpe. Die Photovoltaikanlage funktioniert, indem sie Sonne mithilfe von Solarzellen in Strom umwandelt.

Der so gewonnene Solarstrom kann entweder sofort an die angeschlossenen Geräte etc. abgegeben werden, oder in einer Batterie gespeichert werden, damit auch nachts oder bei wenig Sonneneinstrahlung Strom vorhanden ist.

Um kleinere Geräte und die Beleuchtung am Laufen zu halten, genügen meistens die gängigen 12 Volt-Systeme. Diese Solarpanele sind auch bereits zu einem relativ günstigen Preis erhältlich.

Regenwasser auffangen und damit den Garten gießen
© Shutterstock – DJTaylor

Ökologische Siegel

Um sicherzugehen, dass es sich bei der gekauften Ware um die gewünschte Bio- bzw. Öko-Qualität handelt, verlassen wir uns gerne auf entsprechende Siegel. Inzwischen sind allerdings sehr viele Siegel und Zertifizierungen am Markt, und ein Überblick wird immer schwieriger.

Damit man seine Erzeugnisse mit einem Bio-Siegel versehen darf, muss man gewisse Standards und Auflagen einhalten. Damit diese konsequent eingehalten werden, unterliegt die Ware immer wieder Kontrollen durch die Öko-Kontrollstelle, bzw. den Anbauverband.

Bei „Bio“ und „Öko“ handelt es sich um markenrechtlich geschützte Begriffe. Ein Produkt, welches das Bio-Siegel trägt, muss als Mindeststandard die EG-Öko-Verordnung erfüllen. Private deutsche Verbandssiegel, wie Bioland, Biokreis oder Demeter haben teilweise noch strengere Auflagen zu erfüllen.

Seit 2010 gibt es das europäische staatliche Bio-Siegel, welches garantiert, dass mindestens 95 % der Inhaltsstoffe aus ökologischem Anbau stammen. Produkte aus Deutschland, die diesen Anforderungen genügen, dürfen auch das deutsche staatliche Bio-Siegel tragen.

Weitere nennenswerte Öko-Siegel im Gartenbau:

  • FSC-Siegel: Wichtig beim Kauf von Holz, Gartenmöbel etc.: Das Holz stammt aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft.
  • Fairtrade-Siegel: Produkte mit diesem Siegel sollen die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Bauern und Beschäftigten verbessern.
  • Das FFP-Siegel zeichnet nachhaltig gezüchtete Schnitt- und Topfpflanzen aus.
  • Der EG-Pflanzenpass teilt den Erzeuger mit und bestätigt die Pflanzengesundheit.

Welche Vorteile hat ein ökologischer Garten?

Gärtnern im Einklang mit der Natur, also ohne Schadstoffe und Gift, sorgt nicht nur dafür, dass das ökologische Gleichgewicht gehalten wird, sondern ist auch wesentlich entspannter! Hier dürfen nämlich auch Wildpflanzen stehenbleiben, und nicht jeder Halm, der nach Unkraut aussieht, wird sofort ausgerupft.

Dafür ist die Bodenpflege von großer Wichtigkeit. Gründungung, Mulchen oder Kompost sorgen für eine optimale Nährstoffversorgung. Auf Torf sollte unbedingt verzichtet werden, denn auch diese Ressource ist endlich!

Zum Erhalt der genetischen Vielfalt unserer regionalen Obst- und Gemüsesorten sollten alte Sorten angepflanzt werden, und großes Augenmerk darauf gelegt werden, woher das Saatgut stammt. Verschiedene Bio-Siegel helfen dabei, Qualitätsware zu erkennen.

Auch beim Bau von Gartenhäusern und Co. sollte man auf Umweltschutz achten. Abgesehen davon, dass man als Baustoff am besten Holz wählt, spielen auch Strom- und Wasserversorgung sowie Licht eine Rolle. Energie sparen hat immer Priorität, deshalb sollten Sie bei der Gartenbeleuchtung auf LED’s oder Energiesparlampen setzen.

Wir wünschen Ihnen viele schöne Stunden im Freien und gutes Gelingen bei der Pflege Ihres ökologischen Gartens.

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