Terrassenschrauben – Wie lang? Wie tief? Welches Material?

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Holzschrauben
© Shutterstock - encierro

Für den Einsatz im Außenbereich kommen in der Regel Spezialschrauben zum Einsatz, die als Terrassenschrauben bezeichnet werden. Innerhalb der Art dieser Schrauben, die man wie der Name vermuten lässt, vor allem für den Bau von Terrassenüberdachungen nutzt, gibt es zahlreiche Unterschiede in Bezug auf die Form, die Länge und die Art des Gewindes.

Wir nehmen in diesem Artikel allerlei Wissenswertes rund um Terrassenschrauben unter die Lupe und beantworten die wichtigsten Fragen rund um die praktischen Helfer im Außenbereich.

Wie lang müssen Terrassenschrauben sein?

Die richtige Länge der Terrassenschrauben hängt natürlich in erster Linie von der Dicke des Materials ab, in das die Schrauben gebohrt werden sollen.

Als Faustregel gilt, dass die Terrassenschraube etwa 2,5 Mal so lang sein sollte, wie das Deckholz dick ist, um eine sichere Befestigung zu ermöglichen. Ist das Brett also 10 mm dick, sollte die Schraube eine Länge von 25 mm aufweisen.

Nicht immer sind jedoch passende Schrauben in der errechneten Länge verfügbar. In der Regel sollte man daher zur nächstlängeren Schraube greifen und die kalkulierte Länge als Mindestlänge verstehen (es sei denn, man müsste nur einen halben Millimeter abrunden).

Achtung: Bretter mit geriffeltem Muster werden im Außenbereich gerne eingesetzt. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass die Dicke des Materials in den Mulden unterschiedlich ist. Wenn Sie die Schrauben in den Mulden anbringen möchten, müssen Sie dies bei Ihrer Messung unbedingt beachten und nicht an der dicksten Stelle messen.

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Wie tief müssen Terrassenschrauben versenkt werden?

Sie sollten beim Eindrehen der Schrauben vermeiden, dass zu tiefe Schraubmulden entstehen. In diesen könnte sich schnell Feuchtigkeit und Schmutz sammeln. Das sieht nicht nur unvorteilhaft aus, sondern kann auch die Lebensdauer der Schrauben verringern.

Erstrebenswert ist zudem, dass alle Schrauben möglichst gleich tief im Material stecken, damit der optische Eindruck möglichst gleichmäßig ist. Das Ziel ist es, dass alle Schraubköpfe am Ende bündig mit dem Holz abschließen. Das gelingt am besten mit einem Bohrer mit einstellbarem Tiefenanschlag und integriertem Senker.

Edelstahl – das richtige Material für Terrassenschrauben

Normalerweise sind Terrassenschrauben aus Edelstahl hergestellt, da dieses Material besonders widerstandsfähig ist. Zudem könnten verzinkte Schrauben korrodieren, wenn sie mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen, was nicht nur die Stabilität beeinträchtigt, sondern auch optische Probleme bereiten könnte. Werden verzinkte Schrauben in Holz gebohrt und korrodieren dann, könnten sich unschöne Verfärbungen bilden.

Edelstahl ist zudem sehr formstabil, resistent gegen Salz oder Säure und trotzt jeder Witterung. Für langlebige Verankerungen sind Terrassenschrauben aus diesem Material daher eine hervorragende Wahl.

Gut zu wissen: Es gibt unterschiedliche Edelstahlarten (z.B. A2, A4 oder V2A), die jeweils in unterschiedliche Korrosionswiderstandsklassen fallen und verschiedene Grade der Festigkeit aufweisen. Dies sollte vor dem Kauf bedacht werden.

Terrassenschrauben
V2A Schrauben von steda

Vorbohren von Terrassenschrauben – unbedingt erforderlich?

In erster Linie ist das Vorbohren meist eine optische Maßnahme, um ein möglichst ansprechendes Schraubbild zu erhalten. Aus rein mechanischen Gesichtspunkten ist es bei weichen Holzarten nicht unbedingt notwendig, eine Vorbohrung durchzuführen. Dazu zählen zum Beispiel:

Verzichten Sie auf das Vorbohren, könnten die Ränder ausfransen. Das sieht dann weniger einheitlich und wertig aus.

Bei Hartholz sollten Sie auf keinen Fall auf das Vorbohren verzichten. Zu den Harthölzern zählen unter anderem:

  • Ahorn
  • Buche
  • Birke

Wird bei diesen Holzsorten auf das Vorbohren verzichtet, könnte sich die Schraube im Holz festdrehen und der Kopf unter Umständen abreißen. Zudem ist die Struktur des harten Holzes viel widerstandsfähiger und fasert nicht aus. Es könnte beim Schrauben unter hoher Belastung daher zu Rissen kommen, die das gesamte Holzstück entstellen und auch in seiner Stabilität beeinträchtigen.

Das Vorbohren ist daher in jedem Fall eine gute Wahl – auch wenn es ein wenig länger dauert. Das Schrauben an sich wird Ihnen im Anschluss viel einfacher von der Hand gehen, da nur das Gewinde anfangs eingeschraubt werden muss.

Ein Nebeneffekt davon ist, dass die Schraube weniger Reibung ausgesetzt ist, sodass die Robustheit und die Passgenauigkeit nicht durch Hitzebildung beeinflusst werden kann.

Terrassenschrauben installieren – die kleine Checkliste

Abschließend möchten wir Ihnen nochmals die wichtigsten Tipps übersichtlich aufbereiten, damit Sie keine Probleme beim Verbohren Ihrer Terrassenschrauben haben.

  1. Das richtige Material für die Schrauben auswählen (in der Regel: Edelstahl in unterschiedlichen Varianten) und die passende Länge sowie Stückzahl kalkulieren.
  2. Das passende Werkzeug zum Vorbohren und Schrauben zurechtlegen. Darauf achten, ob die Schrauben einen Sechskant-, Kreuz- oder Schlitz-Aufsatz benötigen.

Tipp: Ein Bohrer mit einstellbarem Tiefenanschlag und integriertem Senker spart Zeit und sorgt für ein optisch ansprechendes Ergebnis.

  1. Versenken Sie die Gewinde zunächst im Holz und schrauben Sie dann die Terrassenschrauben hinein.
  2. Achten Sie darauf, dass die Schrauben nicht zu tief hineingebohrt werden, um unnötige Mulden zu vermeiden, in denen sich Dreck sammeln könnte.

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