Tipps zum Bauen eines Gartenhauses

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© Andreas G. Karelias - shutterstock.com

Gartenhäuser erfreuen sich in vielfältiger Gestalt zunehmend einer hohen Beliebtheit. Der Aufbau eines gewünschten Modells in Eigeninitiative ist durch das Angebot an Fertigbausätzen samt Bauanleitung heutzutage fast ein Kinderspiel.

Damit ein Gebäude hinsichtlich seiner Haltbarkeit und Sicherheit für sehr lange Zeit Freude bereitet, sollten rund um den Aufbau und die Konstruktion wesentliche und grundsätzliche Aspekte berücksichtigt werden. Ein paar Hinweise zum Konstruieren eines Gartenhauses sollen helfen, ein langfristig standfestes und witterungsbeständiges Nebengebäude auf dem Grundstück zu etablieren.

Tipps zum optimalen Standort

Ein Schuppen kann vielerlei Gestalt annehmen und für die unterschiedlichsten Zwecke konzipiert werden. So gibt es kleine Häuser, die als Geräteschuppen, Werkstatt, Abstellraum oder Kinderspielhaus dienen sowie größere, die zum gemütlichen Aufenthalt, Feiern und Entspannen eingerichtet sind oder auch als Hobbyräume, Gewächshaus, Saunahaus, Poolhaus oder Gästehaus fungieren. Gleich, welche Bestimmung dem Gebäude zugedacht ist, es benötigt einen passenden Standort auf dem Grundstück.

Als Erstes ist bei den Baubehörden abzuklären ob, wo und inwieweit nach den baurechtlichen Bestimmungen ein Gebäude gebaut werden darf. Tipp: Vor der präzisen Planung die notwendigen Informationen und eventuelle Baugenehmigung beim zuständigen Bauamt einholen!

Einen weiteren Anspruch an den Standort bildet die physische Beschaffenheit. Tipp: Der Boden muss fest, trocken und eben sein. Der Platz muss abseits von Gewässern und Leitungen liegen. Der Standort sollte sonnig und frei von negativ beeinflussender Vegetation sein.

Als Drittes sollte ein Standort gewählt werden, an dem sich das gewünschte Objekt in das Gesamtbild des Grundstücks harmonisch einfügt. Das Haus sollte später nicht als Fremdkörper erscheinen oder sich als Störfaktor erweisen!
Ein ordentliches Fundament und ein sicherer Boden

Ein Haus benötigt in jedem Fall ein Fundament, denn das gewährleistet dem Objekt einen dauerhaft sicheren Stand. Die Wahl der Fundamentart steht in Abhängigkeit zum Baumaterial, aus dem ein Gartenhaus gebaut wird. Schuppen werden am häufigsten aus Holz gebaut.

Diese Modelle gelten als “flexible Baukörper” und werden mit einem Punktfundament, Plattenfundament oder Streifenfundament versehen. Beim Erstellen eines Streifenfundamentes und Punktfundamentes ist darauf zu achten, dass die Fundamente eine frostschutzsichere Tiefe von mindestens 80 Zentimetern erreichen.

Holzhäuser wie Blockbohlenhäuser sind sehr wasserempfindlich. Da sich Wasser auch im Boden bewegt und arbeitet, muss in das Fundament eine mindestens 15 Zentimeter tiefe “kapillarbrechende Schicht” aus Schotter oder Kies integriert werden, die das Gebäude vor aufsteigender Feuchtigkeit beschützt.

Zwischen dieser Schicht und der Bodenplatte des Gartenhauses wird zusätzlich eine PE-Folie ausgelegt. Ist ein Gebilde in Hanglage geplant, sollte das Gebäude auch vor herunterfließendem Wasser und Stauwasser durch eine Drainage und eine Bordwand geschützt werden!

Des Weiteren muss eine gute Unterlüftung zwischen dem Grund und dem Boden sichergestellt werden, damit die Feuchtigkeit abziehen und sich kein Schimmel bilden kann. Dies wird erreicht, indem man Hohlräume zwischen den Bodenbalken integriert, die die Grundlage für den Holzboden des Gartenhauses bilden.

Ist das Fundament stabil, eben, wasserdicht und frostsicher im Erdreich integriert und der Boden aus Holz auf dem Fundament feuchtigkeitsresistent verlegt besteht keine Gefahr mehr, dass das Gartenhaus aus der Tiefe geschädigt wird.
Hinweise zur Konstruktion

Bei der Wahl ist auf bestimmte Details in der Konstruktion zu achten. Je, nach Standort, geplanter Nutzung und auch Wetterbedingungen ist beispielsweise auf die Wandstärke der Außenwände zu achten.

Ist ein Gebäude als kleiner Geräteschuppen in einer ruhigen Wetterzone geplant, reicht eine Wandstärke von 19 mm oder 28 mm aus. Soll es hingegen in großem Umfang und mit schwerem Dach sowie zum Beispiel für den Freizeitaufenthalt geplant werden, ist eine kräftigere Wandstärke von mindestens 40 Millimetern notwendig. Eine robuste Variante stellen Außenwände mit einer Stärke von 70 Millimetern dar. Die Spannbreite der Maße reicht in der Regel von 19 Millimetern bis 100 Millimeter.

In der Regel haben diese Häuser, die auch zu Wohnzwecken dienen eine Wandstärke von wenigstens 45 Millimetern. Es ist von Vorteil eine eher kräftigere Wandstärke zu wählen! Auch kleine funktionelle Schuppen, die in einer sehr von Wind und Wetter belasteten Region oder Lage aufgebaut werden, sollten eine robustere Wandstärke besitzen.

Gartenhäuser können aus verschiedenen Materialien wie Stein, Mauerwerk, Metall, Blockbohlen oder Fertigholzteilen konstruiert werden. Dennoch werden die meisten Gebäude vorzugsweise aus hochwertigen Blockbohlen gefertigt. Dabei stehen häufig verschiedene Holzarten zur Auswahl.

Ein sehr robustes, widerstandsfähiges Holz für die Konstruktion bilden vor allem Nadelhölzer wie die preisgünstige Fichte, aus der sehr häufig die Balken, Boden und tragenden Pfosten bestehen. Für die Außenwände der Blockbohlenhäuser können aber auch witterungsbeständige Hölzer wie Kiefer, Lärche, Tanne oder die nordamerikanische Douglasie verwendet werden.

Wer einen unkomplizierten Aufbau eines Gartenhauses wünscht, wählt ein Blockbohlenhaus als Fertigbausatz, da diese recht leicht aufzubauen sind. Die einzelnen Holzlatten werden einfach durch Nuten ineinandergesteckt und zusammengefügt.

Holz gehört zu den Materialien, die sich wandeln können. Das atmende Naturmaterial kann sich zusammenziehen, aufquellen und sich auch setzen. Damit die Konstruktion des Holzhauses seinen optimalen Zustand dauerhaft beibehält, ist es ratsam die Schwankungen, die durch Temperatur und Feuchtigkeit entstehen können, beim Einbau der Türen und Fenster zu berücksichtigen.

Fenster und Türen dürfen aufgrund witterungsbedingter Setzungsvorgänge nicht mit den Blockbohlenwänden direkt verschraubt werden! Oberhalb von Türen und Fenstern muss ein breiter Luftspalt von circa 4 Zentimetern integriert werden! Auch ein entsprechend großer Dachüberstand sorgt für die Langlebigkeit des Gartenhauses, da er die darunterliegende Außenwand vor Witterungseinflüssen schützt.
Holzmaterial rechtzeitig mit der Grundierung schützen

Gebäude aus Holz benötigen eine Grundierung, die das Material vor Schimmel, Feuchtigkeit und Umwelteinflüssen schützt. Es ist sehr wichtig, die einzelnen unbehandelten Holzteile nach der Lieferung und bereits vor dem Aufbau mit einer entsprechenden Grundierung zu behandeln.

Dazu gehört ein passender Blauschutzgrund, eine geeignete Holzschutzlasur und UV-Filter. So können sämtliche Holzteile rundherum mit einer Schutzschicht präpariert werden, da nach dem Aufbau nicht mehr alle Stellen zum Grundieren zugänglich sind. Unbehandelte Stellen bieten Feuchtigkeit eine Angriffsfläche, deren Folgeschäden sich auf das gesamte Gartenhaus ausbreiten können. Der optische Anstrich kann dann nach Fertigstellung vom Aufbau erfolgen.

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Tipps zum Bau des Daches 

Das Konstruieren des Daches erfordert viel Sorgfalt und Präzision. Die Sparren müssen genau ausgerichtet und die Dachbohlen exakt aneinander montiert werden. Es darf auf keinen Fall ein Zwischenraum entstehen oder hinterlassen werden!

Tipp: Vor dem Verschrauben sind die Löcher in den Bohlen vorzubohren. Dadurch wird ein Aufsplittern des Holzes durch die Schrauben verhindert und die Verschraubung erfolgt stabiler.

Viele Fertigbausätze beinhalten zur Bedeckung des Daches Dachpappe, die leicht auf dem Dach anzubringen sind. Tipp: Es sollten große Bahnen zur Eindeckung verwendet werden, da dies die Übergänge und somit die Gefahr von Dichtungslücken minimiert. Die Überlappung muss in Fließrichtung des Regenwassers zeigen.

Häuser aus Holz zeigen in ihren Materialeigenschaften einen sehr stabilen und robusten Charakter, sodass die Dachfläche jedoch auch mit Dachziegeln, Schindeln und Dachplatten eingedeckt werden kann. Das sieht nicht nur optisch besser aus, sondern schützt das Gartenhaus auch effektiver und intensiver vor Wind, Regen, Schnee und anderen Einflüssen.

Das Dach muss eine entsprechende Neigung aufweisen, damit Regenwasser und Schnee samt Verschmutzungen abfließen können. Tipp: Zusätzlich ist es zu empfehlen auch eine Regenrinne am Dach des Gartenhauses zu integrieren, wodurch das Wasser ordentlich und gezielt abfließen kann.

Aufgefangen in einer Tonne oder einer unterirdischen Zisterne kann das wertvolle Regenwasser auch in Trockenzeiten zum Bewässern des Gartens genutzt werden.

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