Verbundsicherheitsglas (VSG) für Glas-Terrassenüberdachung

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Terrassenüberdachung aus Holz oder aus Metall, mit einem echten Glasdach wird die Attraktivität der Konstruktion zusätzlich erhöht und der Nutzen um zahlreiche positive Eigenschaften und Wirkungen verstärkt. Doch bedarf es für die Überdachung einer Terrasse nicht irgendeiner Glasart.

Für Terrassenüberdachungen darf anders als bei Fenstern nur ein Verbundsicherheitsglas (VSG) verwendet werden, da das Glas, den Wetter- und Umwelteinflüssen direkt ausgesetzt, über eine gewisse Stabilität, Widerstandsfähigkeit und Sicherheit verfügen muss.

Verbundsicherheitsglas besitzt bestimmte Eigenschaften, die die Anforderungen erfüllen und auf die es bei der Anschaffung zu achten gilt.

Verbundsicherheitsglas für Glasdächer bei Terrassenüberdachungen

Die Dachfläche einer Terrassenüberdachung kann mit verschiedenen Materialien eingedeckt werden, wobei sehr häufig die Wahl auf eine lichtdurchlässige Eindeckung aus Glas fällt. Anders als beispielsweise Fenster, die mit dünnem Floatglas ausgestattet werden, bedarf es für die Dachfläche einer Terrassenüberdachung einer stabileren und bruchsicheren Glasbeschaffenheit.

Da ein Glasdach im Außenbereich Regen, Wind, Sturm, Hagel, Schnee, Frost, Eis, wechselnden Temperaturen und auch eventuell herunterfallenden Zweigen, Eiszapfen oder Ähnlichem standhalten sollte, muss das Glas über eine ausreichende Widerstandsfähigkeit und einen gewissen Sicherheitscharakter verfügen.

Für diese Anforderungen stellt das Verbundsicherheitsglas eine höchst stabile Konstruktion dar.

  • VSG besteht aus zwei einzelnen oder auch mehreren zusammenliegenden Flachglasscheiben, zwischen denen eine speziell reißfeste elastische Folie haftet, die in aufwendigen Verfahren zu einer klaren Glasscheibe untrennbar zusammengefügt werden
  • Während die einzelnen Scheiben aus Floatglas (Flachglas) bestehen, werden als Folie glasklare und transparente Materialien wie Polyvinylbutyral (PVB), Ethylenvinylacetat (EVA) oder auch Sentryglas plus (SGP) verwendet.

Das Verbundsicherheitsglas (VSG) wird in Scheiben eines bestimmten Formats auf dem Dach verlegt und durch spezielle Verlegeprofile und Glasklemmprofile befestigt.

Zu beachten ist, dass das Verbundsicherheitsglas nicht nachträglich gebohrt oder geschnitten werden kann, sondern genau auf Maß, präzise an das individuelle Modell und Format der Dachkonstruktion angepasst, vorgefertigt wird.

Unverändert werden die VSG-Scheiben dann nur noch in die Terrassenüberdachung integriert. Die Glasscheiben können fest in die Dachkonstruktion oder je nach System auch teilweise flexibel zum Öffnen und Schließen eingebaut werden.

Besondere Eigenschaften und Arten von Verbundsicherheitsglas

Aufgrund seiner Beschaffenheit und je nach Dicke ist das Verbundsicherheitsglas höchst robust und auch sehr schwer. Es reagiert auf Kälte- und Hitzeeinflüsse sowie auf Temperaturschwankungen unempfindlich und resistent.

Durch die Zwischenschichten aus einer speziellen Kunststofffolie zeigt das VSG eine schalldämmende Wirkung. Sofern das Glas nicht getönt oder gefärbt wird, zeugt es in klarer Sicht von einer hohen Lichtdurchlässigkeit, wobei diese jedoch bei sehr dicken Scheiben oder Scheiben mit mehreren Zwischenschichten auch geringer ausfallen kann.

Das spezielle Verbundsicherheitsglas zeichnet sich vor allem durch seine Schutzfunktion aus, denn im Falle eines Einschlages oder Stoßes durch extreme Einwirkungen von außen, hemmt es einen Durchbruch, einen Durchwurf und bei Glasbruch das Absplittern der Bruchstücke.

Aufgrund der Folie werden sämtliche Bruchstücke sowie kleine Splitter gebunden und zusammengehalten. Die angebrochene Glasscheibe bleibt im Rahmen vollständig erhalten, während gleichzeitig eine Resttragfähigkeit besteht. Dadurch wird ein Verletzungsrisiko wie es sonst bei herabstürzenden Glasstücken und Splittern entstehen würde, auf ein absolutes Minimum reduziert oder vollständig vermieden.

Das VSG kann neben Floatglas auch aus Einscheibensicherheitsglas (ESG) oder Teilvorgespanntem Glas (TVG) bestehen. Das TVG ist eine Glasart, die über eine noch höhere Stabilität, Sicherheit und Widerstandsfähigkeit im Zerstörungsfall verfügt als VSG aus Floatglas, weswegen es als Verbundsicherheitsglas mit höchstem Schutzfaktor auch für Terrassenüberdachungen in öffentlichen Gebieten und Gebäuden in vielen Regionen gesetzlich vorgeschrieben ist.

VSG Scheiben – Stärken und Sicherheitsanforderungen für Terrassenüberdachungen

Terrassenüberdachungen verfügen über unterschiedliche Formate sowie Konstruktionen und weisen eine ebenso individuelle Statik auf. Für die Glaseindeckung des Terrassendaches gibt es die VSG Scheiben in verschiedene Stärken, die sich durch die Dicke der einzelnen Glasscheiben sowie durch die Dicke der Folie bestimmt.

Zur Dacheindeckung sind Glasdicken von 8 mm, 10 mm, 12 mm, 16 mm üblich. Dabei ist zu unterscheiden, ob sich die Angaben auf die Gesamtglasdicke der Scheibe oder um die Dicke der einzelnen Scheiben beziehen. Eine 12 mm dicke VSG Scheibe besteht bei zwei Einzelscheiben aus 2 x 6 mm dicken Glasscheiben.

Die Folie hat für Terrassenüberdachungen in der Regel eine Dicke von 0,38 mm oder 0,76 mm, kann aber auch die Maße 1,14 mm oder 1,52 mm annehmen. Die Werte ergeben sich in Verbindung mit der Dicke der Zwischenschicht, die in 0,015 Zoll Schritten gemessen wird.

Für Überkopfverglasungen wie die Verglasung der Dachfläche einer Terrassenüberdachung ist in Deutschland für die Folie eine Stärke von mindestens 0,76 mm (doppelte Folie) gesetzlich vorgeschrieben! Soll hingegen die Seite einer Terrassenüberdachung verglast werden, reichen auch eine Folie mit 0,38 mm und eine Scheibendicke von 6 mm.

Die Stärke vom Verbundsicherheitsglas wird häufig in verschiedenen Schreibweisen dargestellt.

Beispiel: VSG 88.2
Diese Schreibweise bedeutet, dass die erste Scheibe 8 mm dick, die zweite Scheibe 8 mm dick und eine doppelte Folie mit einer Gesamtdicke von 0,76 mm eingefügt ist. Die VSG Scheibe ist somit insgesamt 16 mm dick.

Die Folienstärke wird bei dieser Schreibweise durch die Anzahl 1 (0,38 mm), 2 (0,76 mm), 3 (1,14 mm) und 4 (1,52 mm) definiert. Eine Folie ist immer 0,38 mm dick. Während die ersten zwei Ziffern (zwischen 3 und 15 möglich) die einzelnen Glasdicken angeben, wird nach dem Punkt die Dicke genauer gesagt Anzahl der Folien gekennzeichnet.

Häufig wird allerdings zum besseren Verständnis oder zur Übersichtlichkeit nur die „Gesamtglasdicke“ des VSG zusammen mit der Folienstärke angegeben. Zum Beispiel: VSG 12 mm mit 0,76 mm Folie

Die erforderliche Stärke des Glases hängt von der Länge und der Breite der Scheibe und der notwendigen Tragfähigkeit hinsichtlich der Schneelast ab. Glasdächer von Terrassenüberdachungen benötigen aufgrund ihres hohen Gewichts eine starke kräftige Unterkonstruktion. Es ist zu empfehlen, eine individuelle Glasstatik von einem Fachmann ermitteln zu lassen.

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