Wintergarten anbauen – So vergrößern Sie Ihre Wohnfläche

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Wintergarten
© Roland Spiegler - shutterstock.com

Sie wünschen sich eine Aufwertung und mehr Platz in Ihren vier Wänden? Sie finden es so schade, dass man die Terrasse das halbe Jahr lang nicht nutzen kann, weil es im Frühjahr/Herbst oft zu kühl ist? Dann sollten Sie über das Anbauen eines Wintergartens nachdenken.

Es gibt nämlich einige Punkte, die Sie beachten sollten, denn ein Wintergartenbau ist durchaus mit Kosten verbunden und das Ergebnis sollte schlussendlich zu Ihrer Zufriedenheit beitragen. Auch wenn Sie sich handwerklich viel zutrauen und sehr geschickt sind, so sollten Sie für dieses Projekt einen Profi hinzuziehen (aufgrund von Fragen zu Wärmedämmung, Statik etc.)

Welche Art von Wintergarten soll es werden?

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, einen Wintergarten zu bauen. Er kann angebaut werden, zum Teil ins Wohnhaus integriert, oder als überdachter Innenhof gestaltet werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Verglasung von Balkon, Loggia oder Terrasse.

Wichtig ist, dass der Anbau stilistisch zum Wohnhaus passt, und zu einer Aufwertung beiträgt. Deshalb müssen auch Grundriss und Dachform an das Wohnhaus angepasst werden, und selbstverständlich auch das Material des Tragwerks.

Außerdem sollten Sie sich überlegen, wofür der Wintergarten verwendet wird, denn am Verwendungszweck orientieren sich auch Heizung, Beschattung und Lüftung, sowie die Art der Verglasung.

Wenn Sie zum Beispiel nur einen Platz zum Überwintern Ihrer Pflanzen brauchen, reicht ein kalter Wintergarten. Wenn Sie ihn als Wohnwintergarten oder Arbeitsplatz nutzen möchten, ist definitiv eine Heizung notwendig.

Als nächsten Schritt sollten Sie abklären, ob Ihr Vorhaben eine Baugenehmigung benötigt. In den allermeisten Fällen braucht es das OK vom Bauamt. Und für diese Einreichung braucht es wiederum eine Menge Unterlagen wie Lageplan, Bauzeichnungen, Berechnungen zur Traglast etc.

Weiterhin sollten Sie Ihre Nachbarn einweihen, dass Sie das Anbauen eines Wintergartens planen. Je nachdem, wie nahe Sie an die Grundstücksgrenze heranbauen, kann eine Stellungnahme der Nachbarn ohnehin erforderlich sein.

Wenn diese Überlegungen und Formalitäten abgeschlossen sind, kann es weitergehen mit der Planung. Bitte fangen Sie nicht mit dem Bau an, bevor Ihnen eine Genehmigung dafür erteilt habe, denn dies kann im schlimmsten Fall einen Abriss zur Folge haben.

Wintergarten anbauen – mit welchem Material?

Wie schon erwähnt, sollte das Tragwerk natürlich zum restlichen Wohnhaus passen, an ein rustikales Landhaus passt eher selten ein moderner Wintergarten aus Stahl. Zur Auswahl stehen folgende Materialien:

  • Holz
  • Aluminium
  • Stahl
  • Kunststoff

Den Direktvergleich zwischen Holz und Aluminium haben wir im steda-Magazin schon öfter gemacht. Holz besitzt tolle Eigenschaften in Bezug auf Dämmung, Tragfähigkeit und Schallschutz. Dafür muss es regelmäßig gepflegt im Sinne von gestrichen werden. Aluminium ist robust, unempfindlich gegen Fäulnis, Insekten, Rissbildung und ähnliches, muss nicht gepflegt werden und ist dafür teurer.

Stahl ist zwar äußerst robust, aber seine schlechte Wärmeisolierung macht das Material nicht zum Favoriten. Die kostengünstigste Variante ist Kunststoff, ebenfalls leicht zu pflegen und sehr robust.

Meistens wird in der Praxis ein Materialmix aus Holz, Kunststoff und Aluminium verbaut, zu welchen Teilen, entscheiden Optik, Budget und statische Anforderungen.
Kaltwintergarten
Bei der Verglasung spielt wiederum der Verwendungszweck die ausschlaggebende Rolle. Bei einem Kaltwintergarten, der nur bei entsprechender Sonneneinstrahlung zum Sitzen/Wohnen genutzt wird, reicht eine Einmalverglasung.

Bei einem Wohnwintergarten wird man zwei- oder auch dreifach verglaste Fenster einbauen, wobei hier meist auf Wärmedämmglas zurückgegriffen wird.

Je nach Budget und Anforderungen kann auch auf Funktionsglas zurückgegriffen werden. Allerdings muss man sich z.B. bei Sonnenschutzglas mit UV-Filter als Beschattung bewusst sein, dass dies für jeden Sonnenstrahl gilt, auch im Winter, wenn die Sonne eigentlich sehr erwünscht wäre.

Um sich den Reinigungsvorgang zu erleichtern, kann man sich den „Lotusblüteneffekt“ aus der Nanotechnologie zunutze machen in Form von selbstreinigenden Gläsern.

Sollten Sie auch ein Glasdach in Erwägung ziehen (wovon aus Gründen der Energieeffizienz meist eher abgeraten wird), wird hier das Verbundsicherheitsglas verwendet, damit bei Glasbruch niemand verletzt wird. Die Scheiben werden nämlich mit einer Folie verklebt, sodass keine Scherben zu Boden fallen.

Sonnenschutz im angebauten Wintergarten

In einem Wintergarten, der komplett aus Glas besteht, kann es an einem sonnigen Tag unerträglich heiß werden, die Temperaturen können bereits im Frühling auf über 30 Grad klettern. Somit ist ein guter Sonnenschutz unumgänglich.

Außen angebrachte Markisen sorgen dafür, dass die Sonnenstrahlen erst gar nicht die Glasfront zum Aufheizen erreichen. Bei deren Auswahl kann Ihnen steda wiederum gut und gerne behilflich sein, in unserem Sortiment finden Sie Unterglas- und Aufdachmarkisen mit großer Tuchauswahl. Auch Senkrechtmarkisen für die seitliche Beschattung finden Sie bei uns.

Je nach Budget können Sie sich ein Sonnenschutzsystem mit Temperatursensor überlegen, sodass die Markise ab einer bestimmten Temperatur aus- und eingefahren wird. Alternativ sind auch Jalousien, Rollos oder Plissees möglich.

Zu einem angenehmen Raumklima gehört allerdings noch mehr, der Wintergarten muss auch regelmäßig belüftet werden. Auch dafür gibt es Sensoren, die dafür sorgen, dass die Fenster im Dachbereich ab einer gewissen Temperatur automatisch geöffnet und geschlossen werden.

Diese Sensoren reagieren auch auf starken Wind oder Regen. Ohne diese Sensoren müssen Sie selbst dafür sorgen, dass regelmäßig und ausreichend Frischluft in den Wintergarten gelangt.

Da wir in einer Region leben, wo wir uns nicht das ganze Jahr auf ausreichende Versorgung durch die natürliche Heizung von oben verlassen können, muss man sich auch über die Wärmezufuhr Gedanken machen. Von einer Fußbodenheizung wird generell abgeraten, folgende Heizungsvarianten sind außerdem möglich:

  • Konvektoren
  • Heizstrahler
  • Wärmepumpe
  • elektrische Heizung
  • Kombinationen davon

Kosten für den Wintergartenanbau kalkulieren

Nachdem Sie nun eine Vorstellung davon haben, wie Ihr Wintergarten aussehen und was er alles für Funktionen haben soll, stellt sich nun die Frage, was das Vorhaben wohl kosten wird.

Holen Sie auf jeden Fall die Angebote mehrerer Hersteller ein, vergleichen Sie die Preise und lassen Sie sich alle Vereinbarungen schriftlich geben. Legen Sie auch genau fest, welche Leistungen vorgesehen sind, und in welchem Zeitraum sie erbracht werden müssen.

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