Welches Zaunmaterial eignet sich für mich?

0
6017
Grundstücksgrenze durch Zaun

Wer sich dafür entschieden hat, einen Zaun zu bauen, steht vor weiteren Entscheidungen. Soll es ein Zaun aus Holz, Metall, WPC oder Stahl sein? Welche Funktionen hat der Zaun? Was schaue ich gerne an? Welche Kosten verursacht welches Material? Welchen Pflegeaufwand bringen die Materialien mit sich? Wir geben Ihnen einen kompakten Überblick über die unterschiedlichen Zaunmaterialien.

Was brauche ich in meinem Garten?

Ein Zaun kann unterschiedliche Funktionen im Garten erfüllen. Stets ist er eine Grenze, darüber hinaus kann er das folgende sein:

  • Lärmschutz
  • Sichtschutz
  • Sicherung von Kindern oder Tieren
  • gestalterisches Element
  • Kletterhilfe

Gartenzaun-StraßeDer Zweck entscheidet manches Mal über das Material. Wer beispielsweise auf einen hohen Lärmschutz angewiesen ist, der setzt in erster Linie auf Beton. Doch keine Sorge: die unterschiedlichen Materialien lassen sich mit Kreativität optisch in jeden Garten gut einfügen. Schließlich soll ein Zaun niemals ein störendes Element sein, sondern eine stimmige Ergänzung.

Tipp: Lass dich in deinem Umfeld inspirieren. Schaue aktiv, was dir gefällt und was nicht.

Wie viel möchte ich meinen Zaun pflegen?

Eine wichtige Grundsatzentscheidung bei der Wahl eines Zauns ist die Pflegeintensität. Wer gerne jedes Jahr seinen Zaun lasiert, kann einen Holzzaun oder einen nicht schmiedeeisernen Metallzaun wählen. Wer die Reparatur gerne selber ausführt, wählt ein Material, bei dem dieses möglich ist. Du solltest dir dabei unbedingt Gedanken über den Aufbau des Zauns machen: Bauen wir ihn selber auf oder lassen wir aufbauen? Das ist ausschlaggebend für den Endpreis.

Metallzaun

Metallzäune können optisch deutlich mehr, als ihr Ruf des praktischen Zauns verrät. Metall lässt sich drehen, in Ornamente biegen oder in feinen Schwüngen anordnen. Ein schmiedeeiserner Zaun gehört tatsächlich zu den variantenreichsten Zaunarten.

Klassisch ist die Kombination aus einem schmiedeeisernen Zaun auf einem gemauerten Element. Wer das Metall im Anschluss veredeln lässt, erhält einen pflegeleichten und robusten Zaun. Bei der Form der Veredelung entscheidet die Art des Metalls. Stahl wird feuerverzinkt, Aluminium erhält hingegen eine Kunststoffbeschichtung.

Wer es schlicht und simpel halten möchte, greift auf eine klassische Doppelstabmatte zurück. Ähnlich wie bei einem Zaun aus Maschendraht handelt es sich um eine günstige und schnelle Lösung.

Gerade bei einem großen Garten kann eine solche Abgrenzung eine sinnvolle Entscheidung sein, lässt sie sich doch gut selber umsetzen, ohne hohe Kosten zu verursachen. Wer diese Zaunarten bepflanzt, integriert sie in die Landschaft.

Metallzaun verspielt
@ PIRO4D – pixabay.com

Holzzaun

Holz ist das klassische Zaunmaterial. Der Rohstoff wächst nach und der Zaun lässt sich leicht individuell anpassen. Durch seine Optik passt ein Holzzaun besonders gut in Bauern- und Naturgärten.

Aus Weidenzweigen lassen sich beispielsweise natürliche Sichtschutzmatten zaubern. Aus Ästen lassen sich weitere schöne Gestaltungselemente im Garten herstellen. Ein Bambuszaun hat eine exotische Note und überzeugt durch die Härte und Robustheit des Materials.

Nötige Reparaturen lassen sich bei jeglichem Holzzaun gut selbstständig durchführen. Allerdings ist dies auch die Schattenseite des Holzes: Holz ist beim Kauf günstig, jedoch durch die notwendige Pflege über die Jahre langfristig aufwendiger und kostenintensiver.

Eine Lasur schützt stets nur für einen bestimmten Zeitraum und muss im Anschluss erneuert werden.

Holzlasur auf Holz auftragen
@ Counselling – pixabay.com

Kunststoff

Auch ein Zaun aus Kunststoff überzeugt durch seine vielseitige Optik. Außerdem hat er eine hohe Haltbarkeit, ist witterungsbeständig und formstabil. Er lässt sich sowohl als Sichtschutz als auch als niedrigerer Zaun sinnvoll im Garten einsetzen. Der Aufbau eines Zauns aus Kunststoff ist unkompliziert.

WPC

Bei WPC handelt es sich nicht um reine Kunststoffzäune. Wie der Name aus dem Englischen (Wood Plastic Composite) verrät, wird WPC aus Kunststoff und Holz hergestellt. Die Holzbestandteile sind zumeist Holzmehl oder Holzfasern.

Sie wirken natürlicher als ein reiner Kunststoffzaun, sind jedoch robuster und weniger pflegeintensiv als ein Holzzaun. Bei einem Zaun aus WPC gibt es keine Riss- oder Splitterbildung und auch das Aufquellen des Holzes wird durch die Verbindung mit dem Kunststoff verhindert.

WPC ist zudem zu 100 Prozent recycelbar und kann über den Hausmüll entsorgt werden.

Beton

Bei Beton ist zunächst ein hoher Aufwand nötig, dieser wird jedoch belohnt. Denn mit einem Betonzaun erhalten Sie einen sehr haltbaren Zaun mit einem geringen Pflegeaufwand. Außerdem ist Beton in seiner Optik durchaus wandelbar. Zusätzlich reduziert eine Betonwand Lärm und ist ein ausgesprochen guter Windschutz.

Glas

Neu und schick sind Zäune aus Glas. Hierbei handelt es sich im Grunde um Glasplatten, die mit Pfosten verbunden werden. Dieser Zaun schluckt kein Licht und bietet den Blick in die Ferne. Wer etwas mehr Sichtschutz wünscht, kann einzelne Elemente oder den ganzen Zaun aus Milchglas wählen.

Ein Zaun aus Glas überzeugt durch seine hohe Haltbarkeit und seine Witterungsbeständigkeit.

Alle Werkstoffe in der Übersicht

Metall Holz Kunststoff
Aufwand Mittel Mittel Mittel
Kosten ca. 160 Euro/ Meter ca. 18 Euro/Meter ca.100 Euro/Meter
Pflegeaufwand gering intensiv gering
Haltbarkeit lange mittel lange
Weitere Eigenschaften witterungsbeständig

farbbeständig

stabil

viele Gestaltungsmöglichkeiten

gut kombinierbar

nachwachsender Rohstoff

natürliche Optik

individualisierbar

witterungsbeständig

farbbeständig

formstabil

viele Gestaltungsoptionen

WPC Beton Glas
Aufwand mittel intensiv mittel
Kosten ca. 80 Euro/Meter ca. 50 Euro/Meter ca. 130 Euro/ Meter
Pflegeaufwand gering gering mittel
Haltbarkeit lange lange lange
Weitere Eigenschaften viele Gestaltungsoptionen

witterungsbeständig

feuchtigkeitsresistent

farbbeständig

ansprechende Optik

sehr belastbar

optisch wandelbar

reduziert Lärm

schützt vor Wind

witterungsbeständig

lichtdurchlässig

idealer Windschutz

optisch unauffällig

Hinweis: Die Kosten sind von der Länge des Zauns abhängig und werden durch die Materialwahl bestimmt.

Rhombus-Systeme nutzen

Wer schnell einen langen und variablen Zaun benötigt, greift am besten auf ein Rhombus-System zurück. Rhombus-Systeme sind steckbare Elemente, bei denen Pfosten und Sichtschutzwände unkompliziert miteinander verbunden werden können.

Sie gibt es sowohl für Holz-, Kunststoff-, Glas- oder WPC-Zäune. Zwischen Steck- oder Klemmpfosten werden die Wände entsprechend befestigt. Ein Rhombus-System lässt sich schnell aufbauen und enthält optional auch Tore. Außerdem lassen sich unterschiedliche Materialien kombinieren, beispielsweise einzelne Glaselemente.

Der schnelle Aufbau und die Variabilität in der Höhe mit praktischen Übergangselementen machen das Rhombus-System für unterschiedlichste Ansprüche ideal.

Tipp: Bei der Zaunhöhe solltest du dich gerade bei höheren Elementen informieren, was in deiner Gemeinde erlaubt ist.

Gestaltungsfreiheit

Ob ein Zaun aus Holz, schmiedeeisernen oder gemauerten Elementen, aus modernem Glas oder aus Maschendraht hergestellt wird – ein Zaun lässt sich individuell gestalten. Zäune begrenzen nicht nur den Garten, sondern sie können die Architektur des Hauses unterstreichen und sich dezent, spielerisch oder prominent in das bestehende Gartenkonzept einfügen.

Du bist dir noch nicht sicher, welcher Zaun zu dir passt? Dann melde dich bei uns. Wir beraten dich gerne!

Hast du Fragen zu unseren Magazin-Beiträgen oder Produkten? Nutze dazu unsere FAQ, damit alle Unklarheiten beseitigt werden. Oder suchst du einfach nach Inspirationen für dein Bauprojekt? Dann besuche uns auf Pinterest. Dort haben wir spannende Boards für dich erstellt zu den Themen Gartenhäuser, Carports, Terrassenüberdachungen, Gartengestaltung, und vielem mehr. 

Folge uns auch gerne auf Facebook oder Instagram, damit du keine unserer neuen Artikel mehr verpasst.